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Der DEL-Eishockey Thread


Wally44

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Geschrieben

Jugend an die Macht

Klaus Wolf

Zum Ende hin gab es keine Zweifel mehr: Dieser EHC Eisbären Berlin stellt das beste Team der Liga. Zu souverän trat der Titelverteidiger mit fortschreitender Dauer der Playoffs auf. Nach der überraschenden Heimniederlage zum Viertelfinal-Auftakt gegen Krefeld verloren die Eisbären kein Spiel mehr. Von der Konkurrenz hagelte es Lob - und es ist vollkommen verdient. Denn die Lehre aus dem erneuten Titelgewinn lautet: Erfolge muss man nicht durch die Verpflichtung teurer Stars erkaufen, man kann sie auch selbst erarbeiten.

Nie seit dem Bosman-Urteil im Dezember 1995 und der anschließenden Öffnung der Deutschen Eishockey-Liga für ausländische Spieler gab es einen deutscheren deutschen Meister, und nie gab es einen jüngeren deutschen Meister. Dies ist über das Eishockey hinaus bemerkenswert, denn der Trend beim Fußball und beim gerade unbegrenzt für Ausländer freigegebenen Basketball verläuft anders. Oder könnte man sich einen Fußballmeister FC Bayern vorstellen, bei dem die halbe Stammelf aus jungen deutschen Spielern besteht?

Neue Nationalspieler

34 Akteure setzte Eisbären-Trainer Pierre Pagé in dieser Saison ein. Da nur zwölf Ausländerlizenzen vergeben werden dürfen, ergibt sich schon rein rechnerisch eine einheimische Übermacht. Doch diese zahlenmäßige Aufrechnung wäre unseriös, denn viele Spieler kamen nur sporadisch zum Einsatz. Natürlich bestimmen Nordamerikaner wie Derrick Walser, Micki DuPont oder Steve Walker ganz wesentlich das Niveau der Eisbären. Doch der deutsche Anteil ist kaum geringer: Neben den Nationalspielern Stefan Ustorf, Sven Felski und Rob Leask mauserten sich die Jungen zu vollwertigen Stammkräften. Ein Verdienst von Pagé; Der Coach ist ein Verjüngungsfanatiker, auch vier seiner Ausländer sind unter 24 Jahre alt. "Wir wollen schneller und intensiver spielen, das kann man nur mit jungen Leuten", lautet sein Credo.

Dass sich diese Philosophie auszahlt, zeigt sich auch anderweitig. Frank Hördler, Florian Busch und André Rankel, alle knapp über 20 Jahre alt, schafften in dieser Saison den Sprung in die Nationalmannschaft; der 18-jährige Christoph Gawlik steht kurz davor. Daneben sind die Eisbären in diversen anderen Auswahlteams stark vertreten. Der Klub lässt sich die Nachwuchsarbeit mit dem Oberliga-Farmteam der Juniors an der Spitze eine sechsstellige Summe kosten - wie sich zeigt, ein lohnendes Engagement. Und ein Anreiz für die Talente: Wer sich in der Oberliga anbietet, erhält seine Chance in der DEL.

Damit hat der Meister zugleich die Grundlagen für die Zukunft gelegt. Er kann aus einem eigenen großen Reservoir schöpfen, und unter den Talenten dieses Landes hat sich herumgesprochen, dass Berlin eine lohnende Adresse darstellt. "Wir müssen jeden Tag besser werden", lautet der Lieblingsspruch des Trainers. Vielleicht waren die Eisbären der letzten Saison besser - aber nie waren sie zukunftsträchtiger.

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Geschrieben

Deutsche Meister

1990/91 Düsseldorfer EG

1991/92 Düsseldorfer EG

1992/93 Düsseldorfer EG

1993/94 EC Hedos München

1994/95 Kölner Haie

1995/96 Düsseldorfer EG

1996/97 Adler Mannheim

1997/98 Adler Mannheim

1998/99 Adler Mannheim

1999/00 München Barons

2001/02 Kölner Haie

2002/03 Krefeld Pinguine

2003/04 Frankfurt Lions

2004/05 EHC Eisbären Berlin

2005/06 EHC Eisbären Berlin

Ost-West-Tradition

Geschichte: Fünfzehn Mal wurde der Eisbären-Vorgänger SC Dynamo Berlin (gegründet 1954) DDR-Meister: 1966 bis 1968, 1976 bis 1980 und 1982 bis 1988. Ab 1970 gab es nur noch das ewige Duell mit Dynamo Weißwasser um den Titel in der kleinsten Eishockey-Liga der Welt.

Umbruch: Weißwasser und Berlin wurden 1990/91 problemlos in die Bundesliga übernommen. Der SC Dynamo stieg bereits nach der ersten Saison ab. 1992 wurde der Klub in EHC Eisbären unbenannt und stieg danach wieder auf.

Trainer: Seit der Wende verschliss der Klub zwanzig Trainer. Pierre Pagé amtiert seit dem 16. Januar 2002, gewann 2005 und 2006 den Titel.

Geschrieben

"Ich nehme das Risiko an"

Ohne eine Neuverpflichtung startet Trainer Pierre Pagé mit dem Titelverteidiger im September 2005 in die Saison - und wird am Ende belohnt

Klaus Wolf

Meister werden ist schon schwer, Meister bleiben allerdings noch mehr. Der EHC Eisbären hat mehr als eine vermeintliche Wahrheit widerlegt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Erstmals seit sieben Jahren konnte eine Mannschaft ihren Titel verteidigen, erstmals seit fünf Jahren wurde der Hauptrundenerste auch Meister.

9. September 2005: Der EHC Eisbären startet mit einem 2:4 in Nürnberg in das Unternehmen Titelverteidigung. Als einziges Team gehen die Berliner ohne Neuverpflichtung in die Saison. Ein riskantes Unterfangen nach dem Weggang der Führungsspieler Kölzig, Cole, Dempsey, die zurück in die NHL gingen, nach dem Wechsel von Barta (Hamburg) und dem unzufriedenen Keeper Jonas (Köln). "Der Manager hat gefragt, ob wir es mit den jungen Spielen angehen wollen. Ich nehme das Risiko an", so Trainer Pierre Pagé.

1. November 2005: Die Eisbären leihen den 21-jährigen Torhüter Tomas Pöpperle von Sparta Prag aus. Der Tscheche besitzt einen Vorvertrag mit dem NHL-Klub Columbus Blue Jackets und soll in Europa Spielpraxis sammeln. "Pöpperle kann uns helfen", glaubt Trainer Pagé. Die bereits als Schießbude der Liga verspotteten Eisbären senken in der Folge ihren Gegentorschnitt von bis dahin 3,5 pro Spiel fast um die Hälfte. Die wacklige Berliner Abwehr wird durch die NHL-erfahrenden Deron Quint und Drake Berehowsky verstärkt. Zuvor war bereits der junge Stürmer Patrick Jarrett verpflichtet worden.

22. November 2005: Der EHC fliegt aus dem ungeliebten DEB-Pokal, durch ein 1:6 beim Zweitligisten Eisbären Regensburg. Allerdings schont der Trainer seine Profis, das leicht verstärkte Oberligateam der Juniors ist überfordert. "Der Pokal hat keinen Anreiz", begründet Pagé die meisterliche Ignoranz.

18. Dezember 2005: Die 1:3-Heimniederlage gegen die Kölner Haie beendet die Zehn-Spiele-Siegesserie des EHC Eisbären - gerade, als der Sprung an die Tabellenspitze greifbar ist. "Das war inakzeptabel", schimpft Pierre Pagé und ärgert sich, dass er seinen Spielern einen Tag frei gegeben hatte.

30. Dezember 2005: Mit einem dritten Platz beim Spengler-Cup in Davos beschließt der EHC das Jahr. Die Berliner verkaufen sich bei diesem Turnier gut, nur gegen das Team Canada wird hoch mit 1:6 verloren. "Wir haben bewiesen, dass wir mit europäischen Spitzenteams mithalten können", bilanziert Trainer Pagé. Die vier Spiele in vier Tagen kosten jedoch viel Kraft.

3. Februar 2006: Mit einem 3:0-Sieg in Frankfurt gehen die Eisbären in die Olympiapause. Stefan Ustorf, Rob Leask, Sven Felski und Florian Busch sind in Turin bei den Winterspielen aktiv, der Rest des Teams führt unter Anleitung von Assistenztrainer Hartmut Nickel ein hartes Konditionsprogramm durch.

5. März 2006: Mit einem 6:3-Erfolg bei den Kölner Haien übernehmen die Eisbären erstmals die Tabellenspitze in der DEL - und geben sie nicht mehr ab. "Platz eins ist wichtig, aber wichtiger ist der Titel" sagt Trainer Pagé vorsichtig.

15. März 2006: Mit einer 2:4-Heimniederlage gegen Krefeld startet der EHC in die Playoffs. Doch die Befürchtung, der Meister könnte frühzeitig scheitern, bewahrheitet sich nicht. Auswärts sind die Eisbären eine Macht, auch daheim wird kein Spiel mehr verloren.

Geschrieben

Meister werden ist schön

Titel verteidigt! Eisbären sind im siebten Eishockey-Himmel

Ronald Toplak

Eisbären-Verteidiger Derrick Walser wird zum wertvollsten Spieler (MVP) der Play-offs gewählt, zeigt den Meisterpokal.

Berlin - Um 16.42 Uhr brachen alle Dämme. 5000 Fans im rappelvollen Wellblechpalast lagen sich glückstrunken in den Armen. Die Eisbären haben es geschafft - Deutscher Meister, zum zweiten Mal in Folge. Mit 5:2 wurden die DEG Metro Stars im dritten Spiel des Play-off-Finales der DEL abgefertigt, die best of five-Serie souverän mit 3:0-Siegen gewonnen.

"Meister werden ist schööön", donnerte es von den Rängen. Die Steigerung der Lieblingshymne "Finale spielen ist schön", die die Fans bei Spiel eins am Donnerstag gesungen hatten. Die EHC-Urgesteine Sven Felski und Hartmut Nickel hatten Tränen in den Augen, der Sekt sprudelte in Strömen.

Unbeschreiblicher Jubel, als Steve Walker den Pokal in die Höhe stemmte. "Den geben wir nie mehr her", versprach der Kapitän der tosenden Menge. Dann ging's ab in die Kabine. Hinter verschlossenen Türen standen literweise Bier bereit. "Das ist fast noch schöner als im letzten Jahr", jubelte Felski und ergänzte: "Es ist immer schwerer, einen Titel zu verteidigen."

Zuvor hatten Stefan Ustorf (16.), Kelly Fairchild (26.), Deron Quint (30.), Patrick Jarrett (31.), Derrick Walser (40.) und Rob Leask (44.) einen Sieg rausgeschossen, der nur zu Beginn etwas gefährdet schien als die DEG durch Kreutzer (6.) und Johnson (20.) zweimal in Führung ging.

Spaß bewiesen aber auch die DEG-Fans. Auch wenn es so am Donnerstag nicht mehr zum ersehnten Spiel an der Brehmstraße kommt. Der Düsseldorfer Eistempel wird nach 71 Jahren geschlossen. Stattdessen feierten sie gemeinsam mit den EHC-Fans – vielleicht der Beginn einer neuer Freundschaft. Der DEG-Anhang jubelte Richtung Erzfeind Kölner Haie: "Wir sind westdeutscher Meister."

Und so freuten sich am Ende alle, als Bären-Fan "Uffta-Claasen" das legendäre "Uffta" anstimmte. Der Startschuss für eine gigantische Meister-Party, die erst im Morgengrauen enden sollte.

Geschrieben

Gawlik: "Und jetzt beim Feiern Vollgas"

Pierre Pagé: "Der erste Titel war schwerer."

Peter-John Lee: "Wir haben viele gute junge Spieler, um auch in den nächsten Jahren weiter um den Titel zu spielen."

Hartmut Nickel: "So ein Durchmarsch ist unglaublich."

Rob Leask: "Endlich mein erster Titel mit den Bären."

Christoph Gawlik: "Heute gibt's beim Feiern nur ein Gas. Und das ist Vollgas."

Sven Felski: "Wir haben eine starke Finalserie gespielt. Und als Titelverteidiger waren wir dieses Mal noch selbstbewußter."

Steve Walker: "Unser Torwart Pöpperle war das letzte Mosaikstückchen für den Titel."

Derrick Walser: "Ich kann's kaum erwarten, nächstes Jahr zum 3. Mal den Titel zu holen."

Florian Busch: "Jetzt bin ich mit 21 schon zwei Mal Meister und stand drei Mal im Finale. Da kommt langsam Routine rein."

Stefan Ustorf: "Ein unglaubliches Gefühl, vor diesem Publikum Meister werden zu dürfen."

Geschrieben

Am Ende immer stärker

Nur zu Saisonbeginn gab es noch einige Schwankungen im jungen Eisbären-Team

Von Marcel Stein

Hinter den Eisbären liegt keine leichte Saison. Es gab Höhen und Tiefen, bedingt durch die extreme Verjüngung der Mannschaft. Am Ende steht nun doch der zweite Meistertitel. Hier eine kleine Auflistung der markantesten Punkte der Saison.

7. August: Zum Trainingsbeginn der Eisbären stellt Manager Peter John Lee klar, daß der EHC nur qualitativ hochwertige Spieler verpflichten will, um den Nachwuchsakteuren nicht mit durchschnittlichen Profis den Weg zu verstellen.

9. September: Die Berliner starten mit neun Abgängen und ohne neuen Spieler, dafür mit dem jüngsten Team aller Zeiten in die Saison (Altersdurchschnitt 22,4 Jahre). Das Auftaktspiel in Nürnberg geht 2:4 verloren.

11. September: Marcel Müller schießt beim ersten Saisonsieg gegen Krefeld (5:3) das 2:2. Mit 17 Jahren und zwei Monaten erzielt er seinen ersten DEL-Treffer und wird zum jüngsten Torschützen der EHC-Geschichte.

30. September: Der Saisonstart verläuft zunächst passabel mit fünf Siegen aus sieben Spielen und Platz zwei in der Tabelle. Trotzdem bleibt die Stimmung angespannt: Es werden zu viele Gegentore kassiert. Manager Lee stellt die Transferstrategie in Frage.

2. Oktober: Mit dem 6:9 in Iserlohn beginnt eine Pleitenserie von vier Niederlagen. So oft hatte der EHC unter Trainer Pagé noch nie in Folge verloren. Die erfahrenen Spieler werden skeptisch ob der Strategie, und von außen wird sogar das Erreichen des Play-off in Frage gestellt.

27. Oktober: Mit Torhüter Tomas Pöpperle wird der erste neue Spieler verpflichtet. Die Skepsis bleibt zunächst, der Tscheche ist erst 21. Doch der Gegentorschnitt sinkt von 3,5 auf zwischenzeitlich 1,9 Tore pro Spiel. Kurz darauf bekommt der ebenfalls 21jährige Patrick Jarrett nach zweiwöchigem Probetraining einen Vertrag - das angekündigte Format eines neuen Spielers scheinen beide nicht zu sein, erweisen sich aber trotzdem als Verstärkungen für die Eisbären.

15. November: Nach einer internen Aussprache zum Ende der Länderspiel-Pause beginnt mit dem 2:1 in Mannheim eine zehn Spiele währende Siegesserie - neuer Klubrekord. Die jungen Spieler spielen jetzt konstanter. In der Abwehr hilft mit Deron Quint (465 NHL-Spiele) der dritte Zugang.

19. Dezember: Verteidiger Drake Berehowsky (571 NHL-Spiele) ist der vierte Neue und damit im Prinzip auch der letzte. Zwar kommt später noch Jonathan Lehun, aber nur als Reserve.

1. Januar: Die Eisbären kehren aus Davos zurück, wo sie erstmals am traditionsreichen Spengler Cup teilgenommen haben. Die Berliner werden Dritter und sorgen mit ihren offensivstarken Auftritten gegen Magnitogorsk (3:4 n.V.) und Davos (8:5) für viel Begeisterung. Nur Trainer Pierre Pagé sorgt für Mißtöne: Ihm war es sehr wichtig, den EHC international zu präsentieren, er fühlte sich aber durch den Spielplan benachteiligt (vier Partien in vier Tagen) und haderte mit der Turnierleitung. Dazu gab es viel Schelte für die Spieler nach den Niederlagen gegen Magnitogorsk und Team Canada (1:6).

16. Januar: Pagé feiert sein vierjähriges Jubiläum bei den Eisbären.

28. Februar: Die Schlußphase der Hauptrunde beginnt mit einem 5:3 in Krefeld. Fünf Tage später übernimmt der EHC erstmals in der Saison die Tabellenführung und bleibt vorn.

15. März: Das Play-off beginnt mit einem 2:4 gegen Krefeld. Pagé droht seinen Spielern gar mit der Tribüne. Die Mannschaft verliert danach kein einziges Spiel mehr.

17. April: Am Ostermontag feiert der EHC den zweiten Triumph. Als erstem Team der Deutschen Eishockey-Liga nach den Adlern Mannheim gelingt es den Eisbären, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Mit dem zehnten Sieg in Folge wird zugleich der Klubrekord eingestellt.

Aus der Berliner Morgenpost vom 18. April 2006

Geschrieben

Vorbildlicher Jugendstil

Von Marcel Stein

Das Play-off-Orakel stand bislang nicht auf der Seite des EHC Eisbären. Es besagt, daß der Erste der Hauptrunde im Eishockey nur selten Meister wird. Dreimal starteten die Berliner bis dato von der Pole-Position ins Play-off, jedes Mal scheiterten sie. Nun aber, im vierten Anlauf, wurde nicht nur die DEG vom EHC an die Wand gespielt, auch das Orakel wurde zum Schweigen gebracht. Die Eisbären sind Meister. Sie haben ihren Titel erfolgreich verteidigt. An sich schon ein Kunststück in einer Liga, in der das Leistungsspektrum der Vereine so eng beieinander liegt wie in kaum einer anderen Sportart. Noch viel wertvoller wird der Titel vor dem Hintergrund, daß er mit der jüngsten Mannschaft der DEL errungen wurde. Vor einem Jahr hießen die Helden Cole und Dempsey und kamen aus der NHL. Der Triumph wurde als Titel für Berlin gefeiert. Weil das Eishockey hier eine entbehrungsreiche Zeit hinter sich hatte und die Eisbären nach 15 Meisterschaften im Osten nun auch nach der Wende erstmals ganz oben standen. Jetzt aber ist es ein Titel für ganz Deutschland. Der Erfolg ist ein Signal, ein Wink für den großen Rest der DEL. Die Eisbären haben gezeigt, was möglich ist, wenn der Nachwuchs seine Chance bekommt. Die vielen Talente der Berliner haben die Saison und ihr Resultat entscheidend beeinflußt. Der starke Nachwuchs des EHC war der Vorteil gegenüber den Kontrahenten. Es könnte dem deutschen Eishockey international wohl besser gehen, wenn sich mehr Vereine an der Arbeit der Eisbären orientieren. Vielleicht ebnet dieser Titel den Weg dorthin.

Aus der Berliner Morgenpost vom 18. April 2006

Geschrieben

"Jetzt bin auch ich ein richtiger Meister"

Von Frank Weiß

Die Fans schienen so eine Ahnung zu haben. Der letzte Spieler, den sie nach den unzähligen Ehrenrunden noch einmal forderten, war Rob Leask. Der 34jährige Verteidiger fuhr auf die Kurve zu und warf immer wieder im Rhythmus mit den Anhängern die Arme in die Luft. Im Vorjahr war der nach Sven Felski dienstälteste Eisbär so etwas wie die tragische Figur. Aufgrund einer Knieverletzung verpaßte er das komplette Play-off und war damit auch beim ersten DEL-Titel für den EHC nicht auf dem Eis dabei. Nach zehn Jahren beim EHC ist die Zukunft des Kanadiers ungewiß.

Berliner Morgenpost: Herr Leask, vergangenes Jahr mußten Sie zuschauen. Wie fühlen Sie sich nach diesem Erfolg?

Rob Leask: Jetzt bin auch ich ein richtiger Meister. Es ist ein anderes Gefühl, wenn man mit auf dem Eis steht, als wenn man nicht gespielt hat. Dieser Titel ist in meiner sportlichen Karriere ganz oben anzusiedeln.

Wie schön war es, zum Sieg noch den Treffer zum 6:2 beigetragen zu haben, auch wenn das DEG-Tor leer war?

Das war natürlich sehr schön. Eigentlich wollte ich nur über die rote Linie, dann habe ich gesehen, daß der Weg frei war. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt drei Tore Vorsprung, doch drei Treffer können schnell fallen. Nach dem Tor war ich sicher: Das war's.

Co-Trainer Hartmut Nickel hat Sie nach dem Tor auf der Bank geherzt. Was hat er Ihnen gesagt?

Er hat nur gesagt: So macht man das, Rob, mit Auge und Händchen. Das war alles.

Was war der Schlüssel zum Sieg in der Finalserie gegen die DEG?

Ich glaube, das Überzahlspiel. Besonders im zweiten Spiel in Düsseldorf. Da mußten wir viel Unterzahl spielen und haben trotzdem wenig zugelassen.

Was hat das Team in dieser Saison ausgezeichnet?

Wir hatten anfangs Probleme, doch dann kamen einige Spieler hinzu, vor allem Torwart Tomas Pöpperle hat uns enorm verstärkt. Ich glaube, das Entscheidende war dann, daß wir uns bis zum Finale immer weiter steigern konnten.

Welchen Anteil am Erfolg haben die jungen Spieler?

Viele von ihnen waren ja schon vergangenes Jahr dabei, hatten also schon Erfahrung. Sie haben wieder einen sehr guten Job gemacht.

Haben wir das letzte Spiel von Rob Leask im Trikot des EHC Eisbären gesehen?

Das kann ich noch nicht sagen. Jetzt gönne ich mir ein paar Tage Ruhe, dann werde ich mit meinem Agenten sprechen. Bisher habe ich noch von keinem Verein ein konkretes Angebot. Ich würde aber gern in Berlin bleiben.

Aus der Berliner Morgenpost vom 18. April 2006

Geschrieben

Stimmen zur Meisterschaft

Pierre Pagé, EHC-Coach: Auch wenn es vielleicht nicht so aussah, aber es fühlte sich dieses Jahr schwerer an. Es gab so viele Unwägbarkeiten. Das haben wir nicht vergessen. Aber Reden ist eine Sache, gewinnen einen andere. Düsseldorf hat eine Tradition, wir wollen jetzt auch eine neue Tradition: Unsere jungen Spieler sind so stark und haben so viel Charakter.

Sven Felski, Eisbären-Stürmer: Es ist wieder unbeschreiblich. Den Titel zu verteidigen, ist unheimlich schwer.

Florian Busch, Eisbären-Stürmer: Was soll man mit so einer Mannschaft anderes machen als Gewinnen?

Derrick Walser, Eisbären-Verteidiger und wertvollster Spieler des Play-off: Wir waren besser vorbereitet als in der vergangenen Saison und haben es deshalb auch mit dieser sehr jungen Mannschaft geschafft.

Christoph Gawlick, Eisbären-Stürmer: Einfach unglaublich, mir fehlen die Worte.

Deron Quint, Eisbären-Verteidiger: Wir haben zehn Spiele in Folge gewonnen. Ich glaube, das sagt alles.

Peter John Lee, Eisbären-Manager: Wir mußten dieses Jahr ganz hart kämpfen. Aber wir sind eine gute Truppe.

Don Jackson, DEG-Coach: Berlin war bereiter als wir. Sie haben perfektes Eishockey gespielt und alles richtig gemacht. Uns sind ein paar Fehler unterlaufen. Den Torwart habe ich zu Beginn des letzten Drittels vom Eis genommen, weil wir noch einmal alles versuchen wollten. Wir hatten ja auch nichts zu verlieren.

Daniel Kreutzer, DEG-Kapitän: Natürlich sind wir enttäuscht, aber auch wir können mit dem Erreichen der Final-Spiele zufrieden sein. Vor der Saison hätte damit niemand gerechnet.

Aus der Berliner Morgenpost vom 18. April 2006

Geschrieben

Bandencheck - die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt

Da kiekste, wa! Balin is schon wieda Meesta jeworden und dit war janz suwareen jewesen, die Düssis hatten übahaupt keene Schangse, wa.

Hochdeutschmodus ein: Es war wieder sehr einseitig, wie schon im vergangenen Jahr. Die 13 anderen DEL-Klubs sind nun gefragt, um die Finalserien mal wieder spannend zu machen. Kann doch nicht so schwer sein, es ist ja nicht so, als hätten die Eisbären lauter teure Superstars, die sich die anderen Klubs nicht leisten können.

Ich habe mich am Ostermontag vor allem über Don Jackson amüsiert, den Trainer mit den dicken Eiern. Nimmt der doch in der 42. Minute den Torhüter raus, so was von bekloppt. Beim Stand von 2:5 habe ich doch in 18 verbleibenden Minuten noch die Möglichkeit, mit zwei Powerplay-Toren noch ranzukommen und dann alles auf eine Karte zu setzen. So aber musste früher oder später das Empty Net Goal fallen, man kann ein Tor ohne Goalie aufholen, ganz selten zwei, aber nie und nimmer drei und damit war vorzeitig die Luft raus aus dem Finale. Okay, es war eigentlich nie Luft drin, dazu war die Serie zu einseitig. Aber bitte, daran sind nicht die Eisbären schuld, sondern ihre nicht gleichwertigen Gegner.

Jetzt soll auch die neue Halle in Berlin tatsächlich gebaut werden. Die wurde so oft verschoben, dass die Baustelle fast schon in Zehlendorf angekommen war, jetzt steht aber der Namens-Sponsor fest: O2. Wie wir alle wissen, ist "O2" die chemische Formel von molekularem Sauerstoff. Somit dürfte der Spitzname für die neue Arena auch schon fest stehen: Deutschlands größtes Sauerstoff-Zelt! Noch ist das ganze mit Vorsicht zu geniessen, in Berlin dauert ja alles immer länger als anderswo, sieht man ja am Flughafen und am Olympia-Stadion.

Beim DEL-Meister ist also alles klar, aber wie sieht es eine Etage tiefer aus? Da hat Straubing die Meisterschaft gewonnen. Straubing? Irgendwo in Bayern, keine Ahnung. Eigentlich wären die Straubing Tigers (so heißen die) jetzt Aufsteiger in die DEL, aber Momääääänt, wir nehmen doch nicht jeden, neenee. Wir haben schon Ice Tigers und zweimal Panther, da würden noch mehr Katzen nur verwirren.

Um als DEL würdig eingestuft zu werden, braucht man Punkte, die nach einem bestimmten Schlüssel vergeben werden. Viele Punkte gibt es zum Beispiel für viele Sitzplätze und einen Video-Würfel. Was für ein Quatsch, sagen die Eishockey Fans. Sitzen ist für´n Arsch und den Video-Würfel kann man durch die Fahnen eh nicht sehen. Die DEL setzt hier mal wieder völlig falsche Prioritäten: Punkte sollte es in ganz anderen Kategorien geben! Zum Beispiel für Temperatur, Konsistenz und Preis der in den Hallen angebotenen Biersorten. Oder dafür, welche Fahnen, Banner und Doppelhalter man mit reinnehmen darf. Das ist es doch, was den Fan interessiert. Leider spielt der aber kaum noch eine Rolle in den Etats der Klubs, Fans sind weniger Sponsor als vielmehr eine Geräuschkulisse. Macht halt mehr Spaß, wenn die Stühle nicht leer sind, aber das war´s auch schon.

Wenn Straubing nicht die nötige Punktzahl erhält und nicht aufsteigen darf, was dann? Wird´s dann wieder peinlich? Bleibt dann etwa Kassel in der DEL?

Sommertheater, ick höre Dir trapsen, um in der Sprache des DEL-Champions zu bleiben. Da ich für meine Konstruktivität berühmt bin, mache ich folgenden Vorschlag: Nehmt Straubing in die DEL auf und lasst die Tiger nach Berlin umziehen, in die Deutschlandhalle. Dann hätten die Eisbären endlich wieder ein Derby, das sie dringend benötigen, um das Sauerstoffzelt später auch mal füllen zu können. Wir haben ja im Halbfinale gesehen, was so ein Derby bewegen kann: Selbst die Brehmstrasse war plötzlich mal wieder ausverkauft. Da musste man schon schwere Geschütze auffahren, um die alte Bude mal wieder zu füllen. Wo waren die denn alle beim letzten Heimspiel im Viertelfinale gegen Hamburg? Das hätte das allerletzte Spiel überhaupt an der Brehmstrasse sein können und es kamen nicht einmal 7.000 Nasen. Ergo: Mit der viel gerühmten Brehmstrasse hatte der Düsseldorfer Zuschauerboom im Halbfinale nichts zu tun, sonst wären die Leute schon gegen Hamburg da gewesen. Da hat der Gegner gezogen, sonst nix.

Das war´s mit dem DEL-Bandencheck für diese Saison, ab kommendem Montag gibt es Bandencheck-Spezial aus Amiens in Fronkraisch avec moi!

Au repertoire, Alexandre Brooondt

Geschrieben
Manche entschuldigen sich für Doppelpostings aber

du schreibst gleich 19 hintereinander :rockdahouse::oesterreich:

Och gott, nichmal was konstruktives von dir hier im Thread... :dancingbear:

zu meiner Entschuldigung sag ich nur:

DEUTSCHER MEISTAAAAAAAAAAAAAAA :hammer:

Geschrieben

Die is doch schon wieder für nächstes Jahr :dancingbear::rockdahouse:

In Berlin tanzt der Eisbär

Ustorf: „Nächstes Jahr das Triple“ - DEG-Trainer lobt wahren Champion

Ehrenrunden auf dem Eis, unzählige Sektduschen in der Kabine und Polonaisen mit der Meistertrophäe durch die Halle: In Berlin tanzte nach der erfolgreichen Titelverteidigung im wahrsten Sinne des Wortes der Eisbär. Nach dem 6:2 im dritten Play-Off-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und dem nötigen dritten Sieg über die DEG Metro Stars aus Düsseldorf stand endgültig fest: Berlin ist und bleibt die deutsche Eishockey-Hauptstadt.

„Wir haben diesen Titel verdient, denn wir waren noch besser vorbereitet als in der vergangenen Saison“, sagte Verteidiger Derrick Walser, der sich dank seiner vier Finaltreffer die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Play-Offs (MVP) verdiente. Mit einer dicken Zigarre im Mund und dem Silberpokal in den Händen warnte Stürmer Stefan Ustorf die Konkurrenz: „Wir peilen im nächsten Jahr das Triple an.“

Daran zweifelte wohl keiner der freudetaumelnden 5000 Fans im Berliner Wellblechpalast, als Kapitän Steve Walker nach dem Spiel um 16.52 Uhr von DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke die Meistertrophäe überreicht bekam. Walker wusste später selbst nach reichlich Bier und Schampus den Grund für den zweiten gesamtdeutschen Meistertitel des 15-maligen DDR-Champions nüchtern auf den Punkt zu bringen: „Die jungen Spieler haben in diesem Jahr noch mehr Verantwortung übernommen. Wir hatten die perfekte Mischung aus Jung und Alt. Es macht mich stolz, dass uns das gelungen ist.“

Der Mann, dem der Verein diesen Umstand hauptsächlich zu verdanken hat, hielt sich in der Stunde des Erfolges merklich zurück. Meistertrainer Pierre Pagé genoss die Anerkennung seiner Arbeit eher still. „Im Moment fällt einfach sehr viel Druck von mir ab. Den Titel erfolgreich zu verteidigen war viel schwieriger, als ihn im letzten Jahr zu holen“, sagte der Kanadier, der seit seinem Amtsantritt 2002 die Eisbären zum Top-Team der DEL formte.

Statt in die Jubelgesänge seiner Spieler einzustimmen, blieb Pagé sachlich und erklärte seine Philosophie: „Du musst gute junge Spieler finden, sie müssen wollen, und du musst sie durch richtiges Training verbessern.“

Neun Spieler im Kader des Meisters sind nicht mal 23 Jahre alt, viele von ihnen wie Nationalspieler Florian Busch oder Christoph Gawlik schon auf dem Weg zu Leistungsträgern. „Coach Pagé ist wie ein Lehrer. Es ist gut, dass er einem so viel Eiszeit gibt und wir bereits Verantwortung tragen müssen“, lobte Busch.

Beim Vizemeister aus Düsseldorf hielt sich Enttäuschung über die verpasste Chance, zehn Jahre nach dem achten und bislang letzten Meistertitel den Silberpokal wieder an den Rhein zu holen, in Grenzen. „Jeder hat die ganze Saison mitgezogen. Schade, dass das nicht belohnt wurde. Aber Berlin hat einfach gespielt wie ein wahrer Champion“, sagte DEG-Trainer Don Jackson. Mit dem Pokalsieg und dem Play-Off-Finaleinzug habe das Team „das Optimale aus sich rausgeholt“.

Den Metro Stars war der Kräfteverlust nach den fünf Spielen im Halbfinale gegen den Erzrivalen Kölner Haie anzumerken. „Berlin war ausgeruhter. Am Ende hat die Kraft den Ausschlag gegeben“, urteilte auch Krupp. So aber müssen die Düsseldorfer mit dem Makel leben, mit nur drei Treffern als das torärmste Finalteam seit Einführung der Serie „best of five“ in der Saison 1982/83 in die Eishockey-Geschichte einzugehen.

Der deutsche Topscorer der Vorrunde, Daniel Kreutzer, fand nach aufmunternden Gesängen der rund 1.000 DEG-Fans bei der Landung auf dem Düsseldorfer Flughafen seinen Optimismus wieder: „Wir können mit erhobenen Haupt in die Sommerpause gehen. Unser Ziel in der kommenden Saison bleibt die Meisterschaft.“ Allerdings glaubt DEG-Manager Lance Nethery, dass der Weg zum Titel auch im Jahr 2007 nur über den Meister führt: „Die Eisbären bleiben der Maßstab für alle.“

Text: DEL.org / sid

Geschrieben

Interesse aus Übersee

Etliche Eisbären-Spieler werden von Klubs aus der nordamerikanischen Profiliga NHL umworben

Klaus Wolf

BERLIN. Uwe Krupp verband das Nützliche mit dem Angenehmen. Zwischen den WM-Testspielen des Nationalteams schaute der Bundestrainer beim Eishockey-Meisterschaftsfinale vorbei. Doch nicht etwa die Ehrung der zweitplatzierten Düsseldorfer reizte ihn am Berlin-Trip - er wollte seine Auswahlkandidaten begutachten. Da geht es ihm ähnlich wie dem kickenden Kollegen Jürgen Klinsmann: Der weite Weg vom Wohnort Atlanta schmälert die Lust am Besuch der DEL-Spiele. "Es ist gut, dass die ganze Sache so schnell abgewickelt ist", sagte er und zeigte wenig Mitleid mit den unterlegenen Düsseldorfern. Dass der EHC Eisbären den Titel im Schnelldurchgang holte, passte ihm ins Konzept.

Schon am Montag beginnt bei der B-WM im französischen Amiens das Unternehmen Wiederaufstieg. Und da sich die Auswahl bei den Tests in Ungarn (3:2, 1:0) und gegen die Schweiz (zweimal 0:1) nicht gerade mit Ruhm bekleckerte, erwartet Krupp Verstärkung durch die Finalisten. Im Wellblechpalast sah er gleich neun Kandidaten: Alexander Sulzer, Daniel Kreutzer, Klaus Ka- than von der DEG sowie die Eisbären Frank Hördler, Rob Leask, Florian Busch, Sven Felski, Stefan Ustorf und Christoph Gawlik. Es zeugt von der guten Berliner Nachwuchsarbeit, dass neben den 21-jährigen Profis Hördler und Busch, die im November ihr Debüt gaben, nun auch vermutlich der noch drei Jahre jüngere Gawlik seine Chance erhält. Der Stürmer brachte sich durch nimmermüden Einsatz, 14 Saisontore und als Garant für den Aufstieg der U 20-Auswahl bei deren B-WM in Krupps Notizbuch. "Gawlik hat es verdient. Es gibt wenige Spieler seines Alters, die so weit sind", lobte Eisbären-Coach Pierre Pagé einen seiner Lieblingsschüler.

Während also für die sechs Auswahlkandidaten und den zum erweiterten tschechischen WM-Kader zählenden Torhüter Tomas Pöpperle die Saison noch nicht beendet ist, dürfen sich die anderen Eisbären nach diversen anstehenden Feierlichkeiten auf den Urlaub freuen. Für einige gestaltet sich diese Verabschiedungstour allerdings auch zur Abschiedstour. Denn in dieser Zusammensetzung wird der Meister nicht mehr auflaufen: Fest stehen die Abgänge von Tomas Pöpperle und Derrick Walser. "Zu neunzig Prozent spiele ich nächste Saison in Columbus", verriet der tschechische Keeper. "Berlin hat mir sehr gefallen, vielleicht komme ich irgendwann zurück. Aber jetzt will ich die Chance nutzen, in der NHL zu spielen." Bei den Blue Jackets besitzt der 21-Jährige einen Vorvertrag. Auch ein anderer Finalheld, der zum wertvollsten Spieler der Playoffs gekürte Derrick Walser, blickt nach Nordamerika. "Ich habe mit meiner Frau beraten und wir haben entschieden, dass ich es noch einmal versuchen will", sagte der Kanadier, der bislang 82 NHL-Spiele bestritt. Vor dieser Saison hatte der 27-Jährige eine Offerte der Carolina Hurricanes abgelehnt, weil es keine Einsatzgarantie für die NHL gab. Mit 25 Treffern war der Verteidiger der erfolgreichste Eisbären-Spieler der Saison - das blieb in Übersee nicht unbemerkt.

Gleiches gilt für andere. Angeblich sollen NHL-Klubs an Denis Pederson (Columbus) und Micki DuPont interessiert sein. "Ich verliere lieber vier Spieler an die NHL als nach Österreich", kommentierte Manager Peter John Lee diese Gerüchte. Walser, Pederson und DuPont haben zwar Verträge mit dem EHC, verfügen aber über eine Ausstiegsklausel bei NHL-Angeboten. Definitiv weg ist Nachwuchsstürmer Thomas Schenkel (Duisburg).

Lee wird in den nächsten Tagen Gespräche mit einigen Wackelkandidaten führen. Vermutlich erhalten die beiden 34-jährigen Verteidiger Drake Berehowsky und Rob Leask keinen neuen Vertrag; verhandelt wird zudem mit Deron Quint, Mark Beaufait, Richard Mueller und Patrick Jarrett. Zum Teil langfristig gebunden sind die vielen Förderlizenzspieler. "Zu uns sollen die besten deutschen Talente kommen", will Pagé seine auf die Jugend ausgerichtete Philosophie fortsetzen.

Wenn diese Philosophie den Eisbären zu zwei deutschen Meistertiteln mit verhalf, so bleibt ein Ziel vorläufig unerreichbar. Zur besten europäischen Mannschaft wollte Pagé sein Team formen. Den Nachweis dafür kann er auch im nächsten Jahr nicht erbringen, denn am Landesmeister-Cup dürfen nur die Titelträger der sechs besten europäischen Verbände teilnehmen. Deutschland liegt durch den WM-Abstieg nur auf Rang acht. Es ist also auch im Interesse des EHC Eisbären, wenn Krupp mit der Nationalmannschaft der Aufstieg gelingt.

Geschrieben

Bären-Mission geht noch weiter

Quintett zur B-WM: Jetzt müssen sie das deutsche Eishockey retten

Ronald Toplak

Berlin - Den Eisbären Stefan Ustorf, Sven Felski, Frank Hördler, Florian Busch und Christoph Gawlik bleibt nicht viel Zeit, die zweite Meisterschaft zu feiern. Das Quintett reist schon morgen zum Nationalteam.

"Wir haben noch was vor!", meint DEB-Kapitän Ustorf. Bei der B-WM. Vom 24.-30. April geht es in Amiens um den Wiederaufstieg in die A-Gruppe. Felski: "Das ist Pflicht!"

Während die Nationalspieler um die Zukunft des deutschen Eishockey kämpfen, plant Manager Peter John Lee schon die kommende Saison. "Mit diesem jungen Team haben wir Perspektive." Und Trainer Pierre Pagé ergänzt: "Wir wollen hier eine Tradition aufbauen."

Das Gros des Teams bleibt. Fragezeichen gibt es hinter Denis Pederson, Micki DuPont und Derrick Walser. Das Trio hat zwar noch Verträge mit dem EHC, will aber versuchen, in der NHL unterzukommen. "Das stimmt", sagt DuPont. "Bei mir hat auch meine Frau Sara ein Wörtchen mitzusprechen", lacht Walser.

Für Lee ist klar: "Ich sehe die Chancen für alle drei bei 50:50." Bei Torwart Tomas Pöpperle sogar mehr: "Da liegen sie bei 99 Prozent."

Große Hoffnungen auf einen neuen Vertrag kann sich Deron Quint nach den Top-Leistungen in den Play-offs machen: "Ich würde gerne bleiben." Rob Leask auch. "Wir werden reden", meint Lee. Neben Hamburg buhlt Hannover um die Dienste des EHC-Urgesteins.

Auf Abschied stehen die Zeichen bei Drake Berehowsky, der kein neues Angebot bekommt. Dieses hat Thomas Schenkel schon. Der 21-jährige Jungstar wechselt zu den Füchsen nach Duisburg.

Geschrieben

"Ich war so froh, daß ich diese Chance bekommen habe"

Eisbären-Trainer Pierre Pagé über den schwierigen Job eines Coaches und seine Anfangszeit bei den Hohenschönhausern

Von Pierre Pagé

Hinter mir liegt einer der schönsten Tage meines Lebens. Es ist verdammt schwer, die erste Meisterschaft zu gewinnen. Keiner weiß das besser als ich, schließlich mußte ich dazu 56 Jahre alt werden. Sie dann aber auch noch zu verteidigen: Das fühlt sich so gut an. Wir liegen richtig mit dem, was wir tun. Das hat dieser Titel gezeigt. Wir wurden belohnt dafür, daß wir an unserem Ziel festhalten. Der 18jährige Christoph Gawlik wird wohl mit zur B-Weltmeisterschaft nach Frankreich fahren, auch die 21jährigen Florian Busch und Frank Hördler sind neben den erfahrenen Stefan Ustorf und Sven Felski dabei. Diese Spieler tun dem deutschen Eishockey gut, sie gehören zu dessen Zukunft - und sie kommen von den Eisbären. Auch das fühlt sich ungeheuer gut an.

Ich bin sehr dankbar für diese Momente, vor allem möchte ich den Spielern danken. Es ist nicht einfach zu gewinnen. Das mußten wir in dieser Saison erfahren. Unser Weg ist hart. Aber ich habe immer daran geglaubt, seit ich hier bin.

Das hat die Zeit bei den Eisbären nicht immer leicht gemacht. Als ich herkam, wurde ich belächelt, weil ich gesagt habe, daß wir in drei Jahren Meister werden können. Diese Skepsis hat mich eigentlich nicht gestört. Trainer sind immer verrückt und haben verrückte Ideen. Sie sind auch oft frustriert. Also beobachtet man sie skeptisch. Das ist so normal wie der Fakt, daß sich Spieler immer beschweren. Aber man muß sie überzeugen von dem, was man vorhat.

Das gefällt nicht jedem, aber Trainer zu sein, ist nun mal kein leichter Job und auch keiner, der immer lustig ist. Für mich ist das in Ordnung, für die Spieler vielleicht weniger. Trotzdem muß ich versuchen, sie immer wieder von unserem Weg zu überzeugen. Dabei finde ich nicht immer den richtigen Ton. Ich bin auch nicht immer glücklich mit den Dingen, die ich tue. Aber so bin ich nun mal. Es gab niemanden, der mehr verlangt hat von seinen Spielern als Scottie Bowman. Dafür wurde er 364 Tage im Jahr gehaßt. Am 365., als die Spieler den Stanley-Cup in den Händen hielten, wurde er geliebt.

Zum Glück gibt es im Verein um mich herum genug Leute, die das auffangen und kompensieren können. Wir sind ein Team, das macht uns stark. Ich schätze es sehr, hier arbeiten zu können. Auch weil ich vorher in der Schweiz und in Anaheim so viel durchmachen mußte und entlassen wurde. Das waren zwei sehr schmerzliche Erfahrungen für mich. Aber es heißt ja, daß man kein richtiger Trainer ist, bevor man nicht gefeuert wurde. Die Arbeit lernt man danach jedenfalls noch mehr zu schätzen - vor allem den nächsten Job. Ich war so froh damals, daß ich diese Chance bei den Eisbären bekommen habe. Daß ich hier auch auf das richtige Umfeld für meinen Traum gestoßen bin, hat die Sache perfekt gemacht. Auch wenn das erste Jahr mit dem Halbfinal-Aus in Krefeld endete.

Dort blieb meine Frustration nicht verborgen. Deswegen war es aber kein entsetzliches Ereignis. Natürlich ist jeder sauer, wenn er verliert. Mir sieht man das wohl mehr an als anderen, weil es mir schwerfällt, meine Emotionen zu verstecken. Aber wenn man aus solchen Dingen lernt, betrachtet man sie später anders. Wir haben unsere Konsequenzen gezogen und sind nun zum zweiten Mal Meister geworden. Das in nur vier Jahren. Für diese kurze Zeit haben wir eine Menge erreicht. Dazu habe ich viel gelernt. Auch von den Spielern. Wir treiben uns gegenseitig an. Dadurch werden wir besser. Genau das ist unser Plan. Den müssen wir weiterverfolgen. Dann können wir weiter um Titel mitspielen und die Talente fördern. Morgen Teil 2: Jugendarbeit beim EHC

Aus der Berliner Morgenpost vom 19. April 2006

Geschrieben

In Berlin tanzt der Eisbär

Ustorf: „Nächstes Jahr das Triple“ - DEG-Trainer lobt wahren Champion

6288_1.jpg

Ehrenrunden auf dem Eis, unzählige Sektduschen in der Kabine und Polonaisen mit der Meistertrophäe durch die Halle: In Berlin tanzte nach der erfolgreichen Titelverteidigung im wahrsten Sinne des Wortes der Eisbär. Nach dem 6:2 im dritten Play-Off-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und dem nötigen dritten Sieg über die DEG Metro Stars aus Düsseldorf stand endgültig fest: Berlin ist und bleibt die deutsche Eishockey-Hauptstadt.

„Wir haben diesen Titel verdient, denn wir waren noch besser vorbereitet als in der vergangenen Saison“, sagte Verteidiger Derrick Walser, der sich dank seiner vier Finaltreffer die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Play-Offs (MVP) verdiente. Mit einer dicken Zigarre im Mund und dem Silberpokal in den Händen warnte Stürmer Stefan Ustorf die Konkurrenz: „Wir peilen im nächsten Jahr das Triple an.“

Daran zweifelte wohl keiner der freudetaumelnden 5000 Fans im Berliner Wellblechpalast, als Kapitän Steve Walker nach dem Spiel um 16.52 Uhr von DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke die Meistertrophäe überreicht bekam. Walker wusste später selbst nach reichlich Bier und Schampus den Grund für den zweiten gesamtdeutschen Meistertitel des 15-maligen DDR-Champions nüchtern auf den Punkt zu bringen: „Die jungen Spieler haben in diesem Jahr noch mehr Verantwortung übernommen. Wir hatten die perfekte Mischung aus Jung und Alt. Es macht mich stolz, dass uns das gelungen ist.“

Der Mann, dem der Verein diesen Umstand hauptsächlich zu verdanken hat, hielt sich in der Stunde des Erfolges merklich zurück. Meistertrainer Pierre Pagé genoss die Anerkennung seiner Arbeit eher still. „Im Moment fällt einfach sehr viel Druck von mir ab. Den Titel erfolgreich zu verteidigen war viel schwieriger, als ihn im letzten Jahr zu holen“, sagte der Kanadier, der seit seinem Amtsantritt 2002 die Eisbären zum Top-Team der DEL formte.

Statt in die Jubelgesänge seiner Spieler einzustimmen, blieb Pagé sachlich und erklärte seine Philosophie: „Du musst gute junge Spieler finden, sie müssen wollen, und du musst sie durch richtiges Training verbessern.“

Neun Spieler im Kader des Meisters sind nicht mal 23 Jahre alt, viele von ihnen wie Nationalspieler Florian Busch oder Christoph Gawlik schon auf dem Weg zu Leistungsträgern. „Coach Pagé ist wie ein Lehrer. Es ist gut, dass er einem so viel Eiszeit gibt und wir bereits Verantwortung tragen müssen“, lobte Busch.

Beim Vizemeister aus Düsseldorf hielt sich Enttäuschung über die verpasste Chance, zehn Jahre nach dem achten und bislang letzten Meistertitel den Silberpokal wieder an den Rhein zu holen, in Grenzen. „Jeder hat die ganze Saison mitgezogen. Schade, dass das nicht belohnt wurde. Aber Berlin hat einfach gespielt wie ein wahrer Champion“, sagte DEG-Trainer Don Jackson. Mit dem Pokalsieg und dem Play-Off-Finaleinzug habe das Team „das Optimale aus sich rausgeholt“.

Den Metro Stars war der Kräfteverlust nach den fünf Spielen im Halbfinale gegen den Erzrivalen Kölner Haie anzumerken. „Berlin war ausgeruhter. Am Ende hat die Kraft den Ausschlag gegeben“, urteilte auch Krupp. So aber müssen die Düsseldorfer mit dem Makel leben, mit nur drei Treffern als das torärmste Finalteam seit Einführung der Serie „best of five“ in der Saison 1982/83 in die Eishockey-Geschichte einzugehen.

Der deutsche Topscorer der Vorrunde, Daniel Kreutzer, fand nach aufmunternden Gesängen der rund 1.000 DEG-Fans bei der Landung auf dem Düsseldorfer Flughafen seinen Optimismus wieder: „Wir können mit erhobenen Haupt in die Sommerpause gehen. Unser Ziel in der kommenden Saison bleibt die Meisterschaft.“ Allerdings glaubt DEG-Manager Lance Nethery, dass der Weg zum Titel auch im Jahr 2007 nur über den Meister führt: „Die Eisbären bleiben der Maßstab für alle.“

Geschrieben

Eisbären: Vorreiter in der Liga

Detlef Kornett, Europa-Beauftragter der Anschutz Entertainment Group und bis vor einem Jahr Geschäftsführer der Eisbären, der das Finale wegen den Vorbereitungen zur Grundsteinlegung der Arena am Ostbahnhof nächste Woche nur aus der Ferne verfolgte, zeigte sich über den erneuten Titelgewinn der Eisbären hoch erfreut:

„Natürlich bin ich stolz und überglücklich, dass wir den Titel verteidigen konnten. Mein Dank gilt der Mannschaft, dem Coach und dem Management zu gleichen Teilen. Das Zusammenspiel aller nötigen Elemente war es, was in diesem Jahr den Ausschlag gegeben hat. Das zu erreichen war mein Ziel, als ich letztes Jahr weitgehend die Geschäftsführung abgegeben habe.

Es ist sehr wichtig, dass du als Team irgendwann endlich einmal Meister wirst. Aber es ist dann mindestens genauso wichtig, dass du diese Leistung bestätigst. Wir haben das geschafft. Das spricht für Konstanz. Und das spricht für unser Konzept. Vor drei Jahren haben wir begonnen, auf einen Mix zu setzen von erfahrenen Profis aus den Welt-Ligen und jungen deutschen Spielern. Dabei sind wir alle ein

ziemliches Risiko gegangen. Doch es hat sich ausgezahlt. Heute sind wir Vorreiter in der Liga.“.

Für die Eisbären gehen heute die Feierlichkeiten weiter. Ab 19 Uhr wird die Mannschaft beim Hauptsponsor, der GASAG, in deren Firmensitz am Berliner Reichpietschufer empfangen. Am Samstag werden die Cracks um Chef-Coach Pierre Pagé beim Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, empfangen, ehe es ab 18 Uhr im Wellblechpalast die ultimative Meistersause mit den Fans geben wird. (ovk / mac)

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DEL: Neuer Zuschauerrekord

Exakt 2.491.702 Stadionbesucher verzeichnete die Deutsche Eishockey Liga (DEL) in der abgelaufenen Spielzeit und stellt damit einen neuen Zuschauerrekord auf.

Der Gesamtbesucherschnitt aus insgesamt 402 DEL-Spielen liegt bei 6.198.

Die Saison 2006/2007 beginnt am Freitag, den 8. September 2006. Der Spielplan für die kommende Saison wird nach Abschluss der Lizenzierungsverfahren Mitte Juli veröffentlicht.

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Deutschland unterliegt Österreich 3:4

Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft hat ihr vorletztes Testspiel zur am kommenden Montag beginnenden B-WM in Frankreich mit 3:4 gegen Österreich verloren. Das Team von Bundestrainer Uwe Krupp zeigte vor allem im Überzahlspiel Schwächen, selbst eine fünfminütige Strafe gegen die Gäste im zweiten Drittel blieb ungenutzt. Deutschland hatte nach Toren von Alexander Barta und Petr Fical nach 24 Minuten mit 2:1geführt, doch die Österreicher drehten das Spiel noch und zogen auf 2:4 davon, Deutschlands Torhüter Robert Müller von den Krefeld Pinguinen machte bei zwei Gegentreffern keine gute Figur.

Im Schlussdrittel sorgte Tomas Martinec von den Nürnberg Ice Tigers für den unrühmlichen Höhepunkt des Spiels, als er an der Spielerbank der Österreicher eine Schlägerei anzettelte, die eine Matchstrafe und drei Spieldauer-Disziplinarstrafen zur Folge hatte, insgesamt wurden 189 Strafminuten verhängt. Kurz vor Schluss stellte Christoph Ullmann noch den 3:4 Endstand her. "Wir haben reagiert statt zu agieren und teilweise ängstlich gespielt", sagte Uwe Krupp. "Erst als es hart wurde, spielten wir besser."

Beide Teams treffen am Donnerstag Abend in Essen erneut aufeinander. Zu diesem Spiel stoßen noch Ustorf, Felski, Busch, Gawlik und Hördler vom Meister Eisbären Berlin zum Team, Freitag folgen Kreutzer und Sulzer vom Vizemeister Düsseldorf. Uwe Krupp machte nach dem Spiel ein ernstes Gesicht: "Wir haben jetzt genügend Schüsse vor den Bug bekommen. Ich wollte heute sehen, wer willig ist, Schmutzarbeit zu machen und hartes, einfaches Eishockey zu spielen. Thomas Greiss und Robert Müller werden unsere Torhüter in Amiens sei, falls sich nicht noch einer der beiden beim letzten Spiel verletzt. Klaus Kathan wurde nicht nominiert, weil ein junger Spieler den Vorzug erhalten soll."

Geschrieben

Wowereit empfängt Meister Eisbären Berlin - Pöpperle auf dem Sprung in WM-Kader

Auch Autokorso geplant

Nach der erfolgreichen Titelverteidigung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) stehen für Meister Eisbären Berlin die verdienten Feierlichkeiten auf dem Programm. Am Samstagnachmittag wird sich das Team von Trainer Pierre Pagé mit einem Autokorso durch die Hauptstadt von den Fans feiern lassen.

Anschließend wird die Mannschaft im Roten Rathaus von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit empfangen, der sogar seinen Urlaub für die offizielle Gratulation unterbricht.

Ausklingen werden die Eisbären ihren Meisterzug im Wellblechpalast, wo ab 18.00 Uhr als Dankeschön an die Fans eine große Meisterparty geplant ist

Pöpperle auf dem Sprung in WM-Kader

6292_1.jpg

Torwart Tomas Pöpperle winkt nach seinen starken Leistungen in den Play-Offs die Berufung in den tschechischen WM-Kader. Nationaltrainer Alois Hadamczik will den 21-Jährigen für die A-Weltmeisterschaft in Lettland (5. bis 21. Mai) nominieren, nachdem Tschechiens Torleute beim Olympiaturnier im Februar enttäuscht hatten.

Die etatmäßige Nummer eins des elfmaligen Weltmeisters, Dominik Hasek, ist zunächst für die Ottawa Senators in den Playoffs der nordamerikanischen Profiliga NHL im Einsatz.

Die Eisbären bereiten sich unterdessen auf die Trennung von Pöpperle vor, der den Columbus Blue Jackets gehört, aber im vergangenen Jahr nicht den Sprung in den NHL-Kader geschafft hatte.

"Tomas wird nicht zu halten sein. Columbus wird ihn nicht noch einmal zurückschicken", sagte EHC-Manager Peter-John Lee.

Geschrieben

Der deutsche WM-Kader

Der 22-köpfige Kader für die am kommenden Montag in Amiens/ FRA beginnende Weltmeisterschaft Div. I steht fest. Mit Daniel Kreutzer und Alexander Sulzer reisen heute noch die beiden Spieler der DEG Metro Stars zum Trainingslager nach Iserlohn an. Ab Sonntagvormittag wird Marco Sturm das deutsche Team komplettieren.

Nach dem gestrigen 3:0-Erfolg gegen Österreich in Essen mussten die Bundestrainer Uwe Krupp, Ernst Höfner und Klaus Merk den deutschen Kader ein letztes Mal reduzieren. Michael Waginger, Fabio Carciola, Martin Walter, Michael Wolf, Eduard Lewandowski sowie der angeschlagene Lasse Kopitz (Knieverletzung) gehören demnach nicht mehr dem deutschen Aufgebot an. Torhüter Dimtrij Kotschnew bleibt für den Verletzungsfall auf Abruf.

Der deutsche WM-Kader:

Pos.

Nr.

Name

Geb.-Datum

Geb.-Ort

Club 2005/2006

m

kg

L/R

LS

T

A

P

PIM

T

80

MÜLLER, Robert

25.06.1980

Rosenheim

Krefeld Pinguine

1,72

85

L

105

0

3

3

0

T

40

GREISS, Thomas

29.01.1986

Füssen

Kölner Haie

1,85

92

L

8

0

0

0

0

V

5

BAKOS, Michael

02.03.1979

Ausburg

Adler Mannheim

1,90

94

R

28

0

2

2

12

V

7

GOC, Sascha

14.04.1979

Calw

Hannover Scorpions

1,87

103

R

58

1

8

9

58

V

27

ANCICKA, Martin

01.10.1974

Kladno/ CZE

Eisbären Regensburg

1,85

93

L

5

0

1

1

4

V

31

RENZ, Andreas

12.06.1977

VS-Schwenningen

Kölner Haie

1,83

94

L

138

3

5

8

102

V

45

BADER, Anton

25.01.1981

Garmisch-Partenk.

Füchse Duisburg

1,90

103

R

5

0

0

0

2

V

48

HÖRDLER, Frank

26.01.1985

Bad Muskau

Eisbären Berlin

1,80

79

L

7

0

0

0

14

V

52

SULZER, Alexander

30.05.1984

Kaufbeuren

DEG Metro Stars

1,87

91

L

29

1

1

2

45

S

11

FELSKI, Sven

18.11.1974

Berlin

Eisbären Berlin

1,80

78

L

95

12

8

20

94

S

12

SEIDENBERG, Yannic

11.01.1984

VS-Villingen

ERC Ingolstadt

1,72

80

L

6

0

1

1

2

S

15

SCHÜTZ, Felix

03.11.1987

Erding

St. John Seadogs/CAN

1,79

84

L

5

0

0

0

0

S

16

USTORF, Stefan

03.01.1974

Kaufbeuren

Eisbären Berlin

1,85

86

L

117

15

24

39

91

S

19

STURM, Marco

08.09.1978

Dingolfing

Boston Bruins/ NHL

1,81

84

L

39

8

5

13

42

S

26

KREUTZER, Daniel

23.10.1979

Düsseldorf

DEG Metro Stars

1,76

88

L

151

28

35

63

188

S

29

BARTA, Alexander

02.02.1983

Berlin

Hamburg Freezers

1,79

76

R

34

3

5

8

14

S

46

BUSCH, Florian

02.01.1985

Tegernsee

Eisbären Berlin

1,85

85

L

11

0

0

0

6

S

47

ULLMANN, Christoph

19.05.1983

Altötting

Adler Mannheim

1,82

83

L

27

4

4

8

10

S

61

GAWLIK, Christoph

10.08.1987

Deggendorf

Eisbären Berlin

1,73

78

L

1

0

0

0

0

S

72

FICAL, Petr

23.09.1977

Neuhaus/ CZE

Nürnberg Ice Tigers

1,78

82

R

53

4

5

9

18

S

73

BOOS, Tino

10.04.1975

Düsseldorf

Kölner Haie

1,80

85

L

94

19

14

33

122

S

87

GOGULLA, Philipp

31.07.1987

Düsseldorf

Kölner Haie

1,88

90

L

2

0

0

0

0

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