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Amoklauf an US-Uni


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Geschrieben (bearbeitet)
Amoklauf an amerikanischer Universität

Ein blutiger Amoklauf erschüttert die USA: Montagfrüh stürmte mindestens ein Schütze den Campus einer Technischen Universität im Bundesstaat Virginia und erschoss mindestens 30 Menschen. Mehrere Studenten wurden während einer Vorlesung ermordet. Erst dann konnte der Täter von der Polizei getötet werden. Möglicherweise war der Schütze aber nicht allein. Auf dem Campus brach Chaos aus.

Amokläufer tot

Bei einer Schießerei an der Technischen Hochschule Blacksburg im US-Bundesstaat Virginia sind laut Polizeiangaben mindestens 30 Menschen getötet worden, ehe der Amokläufer von Sicherheitskräften erschossen wurde. Zunächst war von einem Toten, später von mindestens 20 Toten die Rede. Es ist die schlimmste Bluttat dieser Art in der US-Geschichte.

Anfangs war unklar, ob es einen zweiten Schützen gibt. Die Polizei geht aber mittlerweile von einem Einzeltäter aus. Ob dieser von der Exekutive getötet wurde oder sich selbst gerichtet hat, ist noch unklar.

Erste Schüsse kurz nach 7.00 Uhr

Laut Angaben der "Virginia Tech"-Universität wurden die ersten Schüsse kurz nach 7.00 Uhr Früh in einem Studentenwohnheim am einen Ende des 1.000 Hektar großen Campus gehört. Zu diesem Zeitpunkt sei ein Notruf bei der Polizei eingegangen. In der West Ambler Johnston Residence Hall leben fast 900 Menschen.

In dem Wohnheim habe man dann einen der Toten entdeckt. Zwei Stunden später, während die Beamten noch mit ihren Untersuchungen beschäftigt waren, seien Schüsse aus einem anderen Gebäude mit Vorlesungssälen gemeldet worden. Dort seien die übrigen Menschen getötet worden.

Schüsse während der Vorlesung

Wie die Polizei andeutete, begann der Täter anscheinend während einer laufenden Vorlesung zu feuern. Auf die Frage, ob sich die Opfer zum Zeitpunkt des Blutbads in einem Klassenzimmer aufgehalten hätten, antwortet Campus-Polizeichef Wendell Finchum auf einer Pressekonferenz mit zitternder Stimme: "Ja."

Mehrere Verletzte in Lebensgefahr

Nach Finchums Worten wurden die Verletzten in umliegende Krankenhäuser gebracht. Mehrere von ihnen sollen sich in einem kritischen Zustand befinden. Wegen stürmischen winterlichen Wetters konnten bei der Bergung der Verletzten keine Helikopter eingesetzt werden: Sie mussten in Krankenwagen transportiert werden.

"Haben die Unsrigen verloren"

Universitätspräsident Charles Steger ließ es offen, ob es sich bei allen Opfern um Studenten handelt oder ob sich unter ihnen auch Personal befindet. "Wir haben die Unsrigen verloren", sagte er lediglich. Weiter teilte er mit, dass sofort Psychologen zur Betreuung der Studenten zur Verfügung gestellt würden.

Steger zeigte sich tief betroffen: "Heute wurde die Universität von einer Tragödie monumentalen Ausmaßes getroffen."

Das Weiße Haus sprach den Familien der Toten sein Beileid aus. Präsident George W. Bush und die Nation bete für die Opfer und ihre Angehörigen, sagte Sprecherin Dana Perino.

Rätseln über Hintergründe

Über die Hintergründe der Bluttat ist bisher nichts bekannt. Nur drei Tage zuvor hatte eine Bombendrohung am Freitag zur Absage des Unterrichts in mehreren Uni-Gebäuden geführt. Bereits Anfang April war ein Gebäude nach einer Bombendrohung evakuiert worden. Es ist unklar, ob es einen Zusammenhang mit dem Amoklauf gibt.

Auf dem Campus brach nach den Schüssen offenbar Chaos aus. Auf ihrer Internet-Seite rief die Universität ihre rund 25.000 Studenten auf, hinter verschlossenen Türen auszuharren. Die Universität hielt ihre Studenten via Internet, E-Mails und einer Live-Webcam auf dem Laufenden.

"Was ist da los?"

Studenten schilderten die Vorgänge via Internet und Handy. Eine Studentin berichtete, sie habe während des Unterrichts plötzlich mehrere schwer bewaffnete Polizisten draußen vorbeilaufen gesehen. Sie habe sich gefragt: "Was ist hier los? Denn normalerweise ist das hier eine sehr ruhige Stadt. Es ist hier ziemlich langweilig", so Kristyn Heiser gegenüber CNN.

Eingänge verschlossen

Alle Kurse an der Universität wurden abgesagt, die Eingänge zum Campus blieben verschlossen. Blacksburg liegt rund 400 Kilometer südwestlich der US-Hauptstadt Washington.

Neue Debatte in USA

Amoklauf wird in den USA vermutlich eine neue Debatte über Waffenkontrolle und die Motive von Amokläufern lostreten.

Eine der blutigsten Schießereien

Der Amoklauf ist eine der blutigsten Schießereien auf einem Uni-Gelände in den USA seit mehr als 40 Jahren. Damals, am 1. August 1966, stieg Charles Whitman auf einen Turm im Zentrum des Campus der University of Texas in Austin und eröffnete das Feuer auf Menschen 27 Stockwerke unter ihm.

Whitman tötete 15 Menschen, darunter - in der Nacht zuvor - seine Mutter und seine Frau. 31 Menschen wurden damals verletzt. Beim schlimmsten Amoklauf der jüngeren Vergangenheit, dem Massaker an der Columbine-High-School, wurden 15 Menschen getötet.

Unglaublich was da (wie es bis jetzt aussieht) ein einziger Mensch anrichten kann. Was geht in solchen Leuten nur vor? :wiegeil::besorgt:

EDIT: Hier noch ein Video. Ab 2:30 hört man Schüsse, Wahnsinn wies da zugeht ...

Bearbeitet von [D4v3|R4v3]
Geschrieben

Ja sehe es auch gerade vorne bei mir im AOL !!! Wahnsinn ... knallt da gut 30 Leute ab ! Immer und immer wieder ... da kann man froh sein kein Schüler mehr zu sein !

Dort passierts ja immer noch am meisten !

Geschrieben

krank ... einfach krank ...

die Meldung kam auf einmal ganz plötzlich ... konnte es anfangs net richtig glauben ...

... zudem ich gerade erst vor kurzem mehrere Berichte über Amokläufer gelesen habe ... und nun das ...

:wiegeil:

Geschrieben

Is echt zu krass, durchgeknallt mehr fällt mir dazu nich ein

Was ein verblödeter dummer Mensch anrichten kann

Eins will ich mal kurz sagen:

Wehe es kommt wieder n Kommentar von wegen die Ammis halt ..

Geschrieben
US-Massaker: Täter war 23-jähriger Südkoreaner

Bei dem Amokläufer von Virginia handelt es sich um einen 23-jährigen gebürtigen Südkoreaner. Cho Seung Hui habe an der Technischen Hochschule in Blacksburg Englisch studiert, sagte die Universitätspolizei heute. Der Amokläufer hatte gestern auf dem Campus 32 Menschen getötet und sich anschließend das Leben genommen.

Die ersten Todesschüsse waren im Studentenwohnheim West Ambler Johnston Hall gefallen. Zwei Stunden später setzte Cho Seung Hui das Massaker in Norris Hall, dem Institut für Ingenieurwissenschaften, fort. Bei beiden Schießereien wurde dieselbe Waffe verwendet, hieß es nun. Die Opfer wurden in vier Klassenräumen und im Stiegenhaus gefunden.

75-jähriger Dozent als Lebensretter

75-Jähriger stellte sich dem Todesschützen in den Weg.

Bei dem Massaker mit 33 Toten an der Universität Virginia Tech in Blacksburg hat ein israelischer Dozent mehreren Studenten das Leben gerettet, bevor er selbst vom Amokläufer getötet wurde.

Israelische Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, der 75-jährige Liviu Librescu habe sich vor seine Studenten gestellt, um ihnen die Flucht zu ermöglichen.

Dozent blockierte Tür

In einer E-Mail schrieben Studenten der Witwe des Mannes, Marlena Librescu, der Mechanikdozent habe sich dem bewaffneten Täter im Eingang zum Vorlesungsraum in den Weg gestellt.

Er habe die Tür blockiert, sodass die Schüler aus dem Fenster springen konnten. "Sie warteten dann darauf, dass er nachkommt - erst als er nicht kam, verstanden sie, war geschehen war."

Alle Studenten gerettet

Librescus Sohn erzählte dem israelischen Online-Dienst Ynet, Studenten hätten der Familie erzählt, sein Vater habe wie ein echter Held gehandelt. "Er selbst wurde ermordet, aber dank seiner leben alle seine Schüler", sagte ein Student aus Israel.

Liebte Beruf von ganzem Herzen

Librescus Witwe wurde in einem Telefongespräch zunächst mitgeteilt, dass ihr Mann verletzt worden sei. Daraufhin habe sie ihn in mehreren Kliniken gesucht, aber nicht finden können.

Schließlich habe sie dann erfahren, dass ihr Mann getötet wurde.

Ihr Mann habe seinen Beruf mit ganzem Herzen und ganzer Seele geliebt, sagte Librescu.

Seit 1986 in den USA

Das Paar war 1978 nach Israel eingewandert. 1984 zogen Librescu und seine Frau, beide Holocaust-Überlebende, in die USA, wo er eine Professur antrat.

Wie Librescus Sohn Joe dem israelischen Militärrundfunk mitteilte, habe sein Vater zunächst nur für die Dauer eines Jahres in den USA bleiben wollen. Dann habe er seinen Unterricht an der Virginia Tech aber verlängert.

Geschrieben

Schlimme Sache das ganze! Na aber wie Bio shcon sagte es ist nur ne frege der Zeit bis die wieder auf die games loslästern! :daumenhoch:

Geschrieben

Mit Killerspielen hat das wahrscheinlich nichts zu tun.

Ich denke eher, dass das Problem ist, dass jeder Ami das Recht hat eine Waffe zu besitzen...Wie im Wilden Westen!

Geschrieben
Mit Killerspielen hat das wahrscheinlich nichts zu tun.

Ich denke eher, dass das Problem ist, dass jeder Ami das Recht hat eine Waffe zu besitzen...Wie im Wilden Westen!

jep ! und das sollten sie so schnell wie möglich verbieten...

Aber selbst wenn...dann kann man sich Waffen von woanders her kaufen. Oder man klaut sie u.a.

echt schlimm was passiert ist :klatschen1:

Geschrieben

Na gut,

dann sammelt mal 200Mio Waffen ein...

Manche Gesetze muss man einfach aus einem anderen Blickwinkel sehn.

Als Deutscher is dieses Selbstverständnis bezüglich Waffen nicht nachzuvollziehen.

Aber in Amerika is es nun mal ein Grundrecht.

Wir sollten aufhören immer über andere zu Urteilen...

Robert Steinhäuser hatte auch ne Waffe....

Geschrieben

Interessant ist, wie einige VA-Tech Studenten dort bzgl. des Waffengesetzes denken. Einige sagen, dass es sicherer wäre, wenn jeder eine Waffe mit in die Schule/Uni nehmen darf. Wenn dann nämlich mal sowas wie vor 2 Tagen passiert, können sie sich wehren; so ist man aber den Wahnsinnigen hilflos ausgesetzt.

Geschrieben

Echt schlimm, dass sowas wieder passieren musste. Man fragt sich wirklich, was in dem Kopf eines solchen Menschen abgeht, dass er wahllos auf Menschen schießt.

Hatte letzte Tage zu Dani schon gesagt, dass ich das irgendwie nicht begreifen kann. Ich mein, wenn ich jetzt z.B. Streit mit meinem Freund/Ex/was weiß ich nicht wem habe, dann kann man verstehen, dass man sauer auf jenjenigen ist und da sagt man ja auch schonmal "Den möchte ich am liebsten umbringen"....dann versteht man das noch, dass man die Wut eben auf diese eine Person hat. Aber warum geht jemand in eine Schule und knallt WAHLLOS IRGENDWELCHE Leute ab....wo er die Leute nicht mal richtig kennt....

Denke da auch wieder an den Messerstecher, der nach der Bahnhofseröffnung in Berlin da wahllos auf Leute eingestochen hat. Warum? Die haben einem doch gar nix getan, auf die ist man doch nicht mal wütend!

Und zum Thema Waffengesetz: Bin der Meinung, dass man auch in den USA Waffen grundsätzlich verbieten sollte, nur Leute, die einen Waffenschein haben (und somit auch eine Prüfung abgelegt haben, wie z.B. Jäger), dürfen weiterhin Waffen besitzen. Es ist einfach viel zu gefährlich.

Wenn man dann so Aussagen hört wie "Jeder sollte Waffen haben, um sich wehren zu können", dann bleibt mir wirklich alles im Hals stecken...das ist doch nun wirklich der total falsche Ansatz in meinen Augen.

Geschrieben
Echt schlimm, dass sowas wieder passieren musste. Man fragt sich wirklich, was in dem Kopf eines solchen Menschen abgeht, dass er wahllos auf Menschen schießt.

Solche Menschen sind krank, das lässt sich nicht erklären. Da hilft kein Psychiater. Ist wohl eines der vielen Probleme für die die Menschheit noch keine Lösung gefunden.

Geschrieben

Ja so ist es leider ... aber dennoch sage ich nicht ... ohh diese Menschen sollte man therapieren und nicht hassen ... nix da ... ich hoffe sie braten in der Hölle !!!

Ich hab auch manchmal private Probleme .. dennoch laufe ich nicht rum und erschieße Menschen ! Ich meine ... klar einige von denen MÜSSEN krank sein .. aber sind es immer alle ? Kann ich mir nicht vorstellen !

32 Menschen töten innerhalb weniger Zeit ... das ist echt hammerhart !

Geschrieben (bearbeitet)
Ja so ist es leider ... aber dennoch sage ich nicht ... ohh diese Menschen sollte man therapieren und nicht hassen ... nix da ... ich hoffe sie braten in der Hölle !!!

Sehe ich auch nicht anders. Ob krank oder nicht, es rechtfertigt nicht die Tat. Mord ist mit Misshandlung das schlimmste dass es auf der Welt gibt. Gefängnis und Hinrichtung sind noch milde Strafen. Die sollten mindestens genauso leiden wie die Opfer und deren Angehörige. Ich bin auch der Meinung dass man ab einem gewissen Alter niemanden mehr resozialisieren kann.

Bearbeitet von MichL
Geschrieben
Ja so ist es leider ... aber dennoch sage ich nicht ... ohh diese Menschen sollte man therapieren und nicht hassen ... nix da ... ich hoffe sie braten in der Hölle !!!

Sehe ich auch nicht anders. Ob krank oder nicht, es rechtfertigt nicht die Tat. Mord ist mit Misshandlung das schlimmste dass es auf der Welt gibt. Gefängnis und Hinrichtung sind noch milde Strafen. Die sollten mindestens genauso leiden wie die Opfer und deren Angehörige. Ich bin auch der Meinung dass man ab einem gewissen Alter niemanden mehr resozialisieren kann.

Hm, weiß nicht, ich würde sagen, dass es von Fall zu Fall immer unterschiedlich ist, weil jeder Mensch anders gestrickt ist. Manche lassen sich auf die Therapie wirklich ein und bereuen ihre Tat zutiefst, andere bleiben aber ihr Leben lang total geisteskrank und da hilft dann leider auch keine Therapie mehr. Die sollten dann für den Rest ihres Lebens hinter Gitter verbringen.

Geschrieben (bearbeitet)
Ja so ist es leider ... aber dennoch sage ich nicht ... ohh diese Menschen sollte man therapieren und nicht hassen ... nix da ... ich hoffe sie braten in der Hölle !!!

Sehe ich auch nicht anders. Ob krank oder nicht, es rechtfertigt nicht die Tat. Mord ist mit Misshandlung das schlimmste dass es auf der Welt gibt. Gefängnis und Hinrichtung sind noch milde Strafen. Die sollten mindestens genauso leiden wie die Opfer und deren Angehörige. Ich bin auch der Meinung dass man ab einem gewissen Alter niemanden mehr resozialisieren kann.

Hm, weiß nicht, ich würde sagen, dass es von Fall zu Fall immer unterschiedlich ist, weil jeder Mensch anders gestrickt ist. Manche lassen sich auf die Therapie wirklich ein und bereuen ihre Tat zutiefst, andere bleiben aber ihr Leben lang total geisteskrank und da hilft dann leider auch keine Therapie mehr. Die sollten dann für den Rest ihres Lebens hinter Gitter verbringen.

Auch wenn sie bereuen und in der Therapie fortschritte machen und später als geheilt gelten kann man nie sagen ob das wirklich der Fall ist. Rückfällig wird man schnell, aber dann ist es für eine weiter Person viell. zu spät.

Bearbeitet von MichL
Geschrieben

Das ist allerdings wahr...aber manche haben sich vielleicht wirklich geändert und werden nie wieder rückfällig...denen sollten man auch schon eine 2. Chance geben...n gewisses Risiko bleibt, das ist in jedem Fall klar.

Geschrieben

Tzz GFU Usern kann man ne 2te Chance geben ... aber niemand der die Gesetze missachtet und auf die Zivilation pfeifft ... unschuldige Menschen unglücklich machen .... ich könnte niemehr ruhig schlafen !

Geschrieben (bearbeitet)

So, ich hab zu dem Thema viel zu sagen. Wichtige Stellen sind orange markiert.

Spielen wir mal was durch: Etwa die Hälfte der Studenten hat eine Waffe und können damit einegermaßen hantieren. Nur ein paarder Studenten haben zusätzliches Training absolviert - also Zielübungen, aber auch Kurse für den verantwortungsvollen Umgang mit der Waffe: Deeskalationsmethoden, nicht-tödliche Schüsse, Umgang mit Stress und so Zeug. Die anderen haben einfach einen Ballermann und glauben, das reicht.

Nun kommts erst auf ernst, einer dreht durch, zieht seine Waffe und erschießt, sagen wir, 3 Leute. Vom Lärm alarmiert stürmen 4 Bewaffnete los, für Ordnung zu sorgen. Sie kommen nacheinander aus verschiedenen Richtungen an, der Erste sieht die Toten und zielt mit der Waffe auf den Schützen, welcher die Bedrohung erwiedert. Der Zweite sieht hingegen 3 blutüberströmte Körper und zwei Pistolenträger, die sich gegenseitig bedrohen. Was macht er? Was machen Nummer 3 und 4?

Würde jeder sofort den erschießen, den er bewaffnet am Tatort anträfe, ist nichts gewonnen, das lässt sich doch nachvollziehen. Wer weiß, vielleicht kommt einer im Eifer der Ereignisse sogar auf die glorreiche Idee, dass er noch ein paar Rechnungen offen hat und ein paar Tote mehr auch nicht mehr auffallen... Das kann keine Lösung sein, womöglich läuft ein so "geretteter" Amoklauf noch schlimmer ab als einer ohne "zivile Beteiligung".

Sprechen wir mal über "Waffen" an sich: Alles kann Waffe sein. Entscheidend ist, wie leicht und schnell sie ensetzbar ist und welche Wirkung dabei entfaltet werden kann. Daraus ergibt sich ein gewisses Gefährdungs- bzw. Bedrohungspotential. Ein Bleistift (auch damit gab es schon Morde) hat z.B. weniger Potential als ein Buttermesser, welches unter Trancheirmesser und Baseballschläger liegt. Sogar Hände haben ein gewisses Potential - entsprechend einer Kampfsportart, die ihr Besitzer erlernt hat. Ganz oben stehen da halt die Schusswaffen.

Nun sind die meisten Waffen relativ schwer einzusetzen, setzen gute Anatomiekenntnisse voraus (Bleistift und andere kleine Gegenstände), benötigen viel Kraft und/oder Training/Erfahrung, haben sehr kurze Reichweite oder benötigen zuerst die Erkenntnis, dass es sich bei einem Gegenstand überhaupt um eine Waffe handelt (Holzstühle, Pfannen, Flaschen, ja sogar Messer, wenn man sie nur als Werkzeug sieht), zudem mangelt es meist an Wirkung. Diesen Mangel gleichen manche Kampfsport- und (Selbst)verteidigungsarten wirkungsvoll aus, allerdings absolviert man bei deren Ausbildung gleichzeitig ein mentales Training.

Die Quintessenz dieses Trainings ist: Es ist besser, einen Kampf zu vermeiden als unter Verlusten zu gewinnen. Dieses Wissen ist uns eigentlich angeboren und unterbewusst wenden wir es in fast jeder sozialen Situation an (In Mathematik gezwängt nennt man das "Spieltheorie" und ist sehr spannend!). Man lernt, dieses Prinzip bewusst anzuwenden und gefährliche Situationen mit geringstem Schaden zu entschärfen. Man hat zwar jederzeit die Möglichkeit Gewalt anzuwenden, aber alleine die Möglichkeit gibt einem die Macht, sie nicht nutzen zu müssen.

Zurück zu den Schusswaffen: Im Sinne einer Waffe sind sie, respektive Pistolen, perfekt: Minimale Anforderungen (auch hierzulande kommt man leicht an eine Schusswaffe, auch auf legalem Weg. Etwa der Hälfte der Bevölkerung wird sogar verpflichtend eine in die Hand gedrückt) bei maximaler Bedrohung. Das Potential ist hier so weit jenseits von allem anderen - wenn Schusswaffen im Spiel sind, heißt es "Friede oder Tod". Diese Macht sollte nur denen gewährt werden, die damit auch umzugehen wissen und "Tod" nicht leichtfertig einsetzen. (Meine Meinung)

Es ist nun ausserdem so, dass Amokläufe passieren. Egal ob Schusswaffen im Spiel sind oder nicht. Egal, ob dabei 30 Menschen sterben oder 2. Selten aber doch, manchmal klinkt sich ein Mensch einfach aus. Ob und wie man das vermeiden kann weiß ich nicht und ich bezweifle stark, dass ihr oder irgendwer, den ich oder ich kennt, das klar und eindeutig sagen kann. Nicht Schusswaffen, "gewaltbereite Kultur", Spiele, Fußball, finanzielle Probleme, Perspektivenlosigkeit, Neid, Liebeskummer und die ganzen Tausend anderen Lieblingsgründe, die man gerne findet. Vielleicht tragen sie dazu bei - vielleicht nur in Einzelfällen. Vielleicht sind sie nur Begleiterscheinungen, quasi Warnsignale. Wer weiß?

Klar ist für mich jedoch: Je stärker Waffen in der Gesellschaft verbreitet sind, desto eher finden sie auch bei solchen Taten Verwendung, das ist schlicht Statistik. Diesen Effekt halte ich für stärker als jeden durch breite Bewaffnung der Bevölkerung gleichzeitig eintretenden Schutzeffekt.

Und nun zu des Pudels Kern. Hier kann jeder mitmachen, da ist für alle was dabei, da bleibt kein Auge trocken. Wir schimpfen alle gemeinsam auf den Amokschützen ein. Jawoll, krank isser. Dumm, bescheuert, untherapierbar, gestört, in der Hölle soll er braten und überhaupt das gesamte Amokpack. Am besten gleich am schnellsten Weg dahin befördern, so brutal wie's geht.

Mein lieber, lieber Biohazard und Freunde. Ich kann verstehen, dass euch sowas nahegeht, aber euer blinder Aktionismus sollte hoffentlich bald an Grenzen stoßen. Zum einen könnt ihr keinen mehr hinrichten, der schon tot ist (Soviel mal dazu). Zum anderen trifft der Katalog "Gesetze missachten und auf die Zivilisatzion pfeiffen" auf relativ viele Menschen zu (Wobei man noch dazu fragen könnte, was mit "Zivilisation" gemeint ist. Ich würde mal sagen, Selbstjustiz und Rachemorde fallen da nicht rein). Ich bin zwar zuversichtlich, dass euer spontaner, ungerichteter Zorn und Hass niemanden unmittelbar schaden wird, helfen wird er aber ganz bestimmt niemandem. Atmet ein paar mal tief durch und geht nüchtern an die Sache. Das ist der zivilisierte Weg.

Bearbeitet von vbnmdw
Geschrieben

Sicher sollte man solche Fälle auch immer differenziert betrachten, die Gesellschaft im jeweiligen Land ansehen und die Mentalität des Volkes. So haben die Amis nunmal eine andere Verbindung zu Waffen als die europäischen Völker.

Aber ganz ehrlich - nichts rechtfertigt so ein Massaker, nichts mildert in irgendeiner Weise (für mich) die Schuld, das Verbrechen, die Grausamkeit.

Grundlos unschuldige Menschen "abzuknallen" und dann andere dafür verantwortlich zu machen, wie es der Täter ja getan hat... Für mich kann es da noch so viele Verletzungen, Ausgrenzungen etc. gegeben haben, es rechtfertigt diese Tat nicht und kann auch keine Begründung sein.

Ich weiß auch nicht was dazu führt dass Menschen ihre Wut und Aggression so wenig unter Kontrolle haben und so reagieren - für mich ist da schlichtweg eine Grenze, die ich niemals überschreiten könnte. Was zum Fall dieser Hemmschwellen führt - ich kann es mir nicht erklären, und ich kann es auch nicht verstehen.

Deine Abhandlung über Waffen habe ich nicht komplett gelesen vbnmdw, aber deine Schlussfolgerung, selbige gehören nur in Hände derer, die auch verantwortungsvoll damit umgehen können, teile ich. Problem dabei nur: auch dann kann man nicht sicher sein dass die Macht eben nicht doch missbraucht wird. Wer will die Hand dafür ins Feuer legen dass jemand, der psyschich in der Lage scheint mit Waffen verantwortungsvoll umzugehen, nicht auch mal austickt?

Und deinen Angriff auf die Meinungen anderer hier kann ich nicht nachvollziehen. Zumal dein Zynismus mitunter die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet (ich sag nur "Gaskammer" :jodesnemma: ). Jeder darf doch seine eigenen Ansichten zu dem Thema haben, das ist völlig normal und wird auch immer so sein. Es gibt da kein "richtig" oder "falsch", wer will sich hinstellen und behaupten er wüsste was richtig ist? Wer stellt sich somit quasi Gott gleich?

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