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Kirchenaustritt


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Da ich mir ernsthaft überlege, aus der kirche auszutretten...

frage ich doch hier mal nach- ob ihr auch schon mal solch eine überlegung hattet...

oder die überlegung sogar schon durchgezogen habt?

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meine geründe dafür sind zb...

das ich an das was bei uns im ort unter katohlischer kirche abläuft- das ich so daran nicht glaube.

an eine gemeinschaft die nur in die kirche geht um dann dannach darüber zu lästern wer wann mit wem da war und was man an hatte usw...

ich glaube nicht daran, daß ein gebet was hilft wenn man nicht bei der sache ist und nur hingeht um eben da zu sein!

das ich mit 170€ kirchensteuer im jahr eingestuft war- jetzt "nur" noch 130€ jährlich zahlen muß- was meiner meinung nach noch immer zu viel ist, vorallem da leute die mehr verdienen wie ich weniger zahlen, was ist denn da für logik dahinter...

gründe die mich davon abhalten:

das ich gerne irgendwo begraben werden möchte...

und wenn ich vielleicht nicht an viel glaube, aber an den teil, der bei der beerdigung gefeiert wird- das gefällt mir ganz gut...

(was gott in der taufe an dir begonnen hat, das soll er er im tode bei dir vollenden, aus staub wurdest du gemacht zu staub sollst du nun wieder werden...)

Geschrieben

Bin schon länger weg, interessiert mich nicht. Ich habe Kirchesteuer für rein gar nichts bezahlt.

Ich brauche keine Kirche um an Gott zu glauben.

Geschrieben

Puh das ist ein schwieriges Thema...

Zumal Religion ja meist etwas sehr Persönliches ist, jedenfalls die eigene Einstellung dazu bzw. auch solche Gedanken an einen möglichen Austritt etc. - daher find ich es sehr positiv dass du hier darüber schreibst Carmen. :)

Ich kann und möchte dir da eigentlich nicht direkt einen Rat geben, weil ich mir das nciht anmaßen möchte.

Ich kann nur aus meiner Sicht erzählen wie ich Kirche erlebe bzw. weshalb ich in der Kirche bin, wie ich zum Glauben stehe etc.

Für mich ist Kirche ehrlich gesagt fast alles andere als das was typischerweise (oft in Klischees) erzählt wird.

Ich bin als Zivi in meine heutige Gemeinde gerutscht, vorher hatte ich mit Kirche NIX am Hut. Den Religionsunterricht hab ich nach der 6. Klasse abgewählt, konfirmieren lassen hab ich mich auch nicht. In den 7 Monaten dort hab ich allerdings die Gemeinde von allen Seiten kennen gelernt, auch all das was abseits der sonntäglichen Gottesdienste passiert (oder nur das? *gg*).

Ich hab dort - noch in der Zivi-Zeit - meine Ex-Freundin kennen gelernt und bin dann über die Jugendarbeit in der Gemeinde hängen geblieben. Hinzu kam dass ich nach dem Zivi, als ich noch keinen Studienplatz hatte, dort als Kirchwart arbeiten konnte und im Gemeindebüro als Sekretär - was mir zum einen viel Erfahrung gebracht hat und nebenbei auch ganz ordentlich Geld - und last but not least meine heutige Berufswahl. *g*

Grade natürlich durch diese Arbeit im Büro habe ich die Menschen in der Gemeinde immer besser kennen gelernt - zuerst die hauptamtlichen Mitarbeiter, im Laufe der Zeit auch viele ehrenamtliche. Viele zähle ich mittlerweile zu meinen Freunden, was die Bindung natürlich noch erhöht hat.

Im Laufe der Monate, nachdem ich dann anfing zu studieren, reifte der Entschluss mich für die Wahl zum Gemeindekirchenrat (kurz: GKR) aufstellen zu lassen. Der GKR ist das Leitungsgremium einer evangelischen Gemeinde, das sowohl aus dem Pfarrer/den Pfarrern und Ehrenamtlichen besteht. Voraussetzung dafür war aber dass ich konfirmiert bin, also habe ich recht spät aber immerhin den Konferunterricht nachgeholt und bin dann auch konfirmiert worden.

Netter Nebeneffekt: Ich kann nun auch kirchlich heiraten, Patenschaft übernehmen, mich kirchlich beerdigen lassen etc. Das waren aber wie gesagt nicht meine Gründe - was viele für sich anders sehen. Man beobachtet auch oft (ich kann es aus eigener Erfahrung sagen) dass Menschen, die mal aus der Kirche ausgetreten sind, wieder eintreten wollen, das dann auch tun um z. B. kirchlich zu heiraten oder Taufpate zu werden - und ein paar Monate später hat man wieder die Austrittsmitteilung im GKR vorliegen. :/

Nunja ich bin bald 3 Jahre im GKR und noch für weitere 3 Jahre gewählt, es ist eine sehr interessante Sache und man kann extrem viel lernen. Wann hat man z. B. schonmal die Möglichkeit an einer Finanz- und Investitionsplanung teilzunehmen, Personalleitung und -organisation durchzuführen oder sich Gedanken über den Umbau/Ausbau der Gemeinde zu machen, einen Architektenwettbewerb auszuschreiben, deren Entwürfe anzusehen, die Gemeinde eventuell (Finanzierung vorausgesetzt) für lange Zeit durch den Umbau zu prägen!

Zur Erklärung: Die Gemeinde soll in ein Mehrgenerationenhaus umgebaut werden, mit Cafè, einem großen Kindergarten (bzw. Eltern-Kind-Gruppe), Tagungsräumen etc. Dafür reicht der vorhandene Platz nicht aus, was diesen Umbau nötig macht.

Ohne die Umwandlung in ein Mehrgenerationenhaus (wir sind es großteils schon, werden aber nach außen nicht so wahrgenommen) würden wir bei der anhaltenden Mitglieder-Entwicklung früher oder später unsere Existenzberechtigung bzw. -grundlage verlieren. Wir möchten in unserem "Kiez" versuchen ein Treffpunkt für alle Generationen zu werden, auch oder grade auch für Menschen die nicht in der Kirche sind. Wie gesagt in vielen Teilen sind wir das ohnehin schon, die evangelische Kirche ist in den letzten Jahrzehnten sehr viel offener geworden - in unserer Gemeinde können sich beispielsweise auch gleichgeschlechtliche Paare trauen lassen (auch wenn das ein Sonderweg ist), so den Segen eines Pfarrers erhalten.

Was ich sagen will ist, man kann in einer Kirchengemeinde sehr viel auch abseits von Gottesdiensten und dem sonntäglichen Tratsch (den es natürlich immer gibt - mal mehr mal weniger stark ausgeprägt) machen, erleben und bewegen, wenn man sich aktiv einbringt (gewisses Interesse/Neugier vorausgesetzt) und natürlich auch gewisse Strukturen vorhanden sind. Ich wette, viele wissen gar nicht was ihre eigene Gemeinde alles anbietet - mitunter kann das überraschend sein. ;)

Zum Thema Kirchensteuer: Die Kirchengemeinden brauchen nunmal auch Geld um ihr Personal zu bezahlen, die Gebäude instand zu halten, Materialien zu kaufen etc. Gemeinde ist auch ein Stück eine Solidargemeinschaft, in der jeder seinen Beitrag zur Existenz selbiger beiträgt (wie jetzt bei dir Carmen diese merkwürdige Berechnung zustande kommt ist mir ehrlich gesagt nicht klar - aber da können mehrere Faktoren eine Rolle spielen). Ohne diese kann es nunmal keine Hochzeiten, keine Beerdigungen, keine Taufen, keinen Konfirmandenunterricht etc. geben. Daher sind natürlich sinkende Mitglieder- und auch Beitragszahlen ein Problem. Allerdings kann sich heutzutage ohnehin KEINE Gemeinde mehr allein davon finanzieren. Wir erzielen Einnahmen beispielsweise auch aus Vermietungen oder Spenden. Andernfalls gäbe es uns schon lange nicht mehr...

Nun noch zum Thema Glauben an sich - ich gebe zu ich bin auch nicht derjenige, der Sonntags regelmäßig zum Gottesdienst geht. Ich gehe zu Gottesdiensten, allerdings schon eher selten. Ich bin auch alles andere als bibelfest. Dennoch glaube ich schon an die Existenz eines übernatürlichen Wesens oder Vergleichbarem, wie Gott ja beschrieben wird. Eins muss man sich ja mal vor Augen führen - die Wissenschaft hat heute noch keine Erklärung für die Existenz bzw Entstehung unseres Universums. Die Relativitätstheorie beschreibt unser Universum erstaunlich genau, versagt aber genau an der Stelle wo das Universum seinen Anfang oder sein Ende (falls es das gibt) hat: Sie weist Singularitäten auf, Unendlichkeiten, nicht lösbare Gleichungen. Sie widerspricht sich dort quasi selbst. Wie also soll man sich das Universum und unsere Existenz erklären? Alles nur Zufall?

Ich denke, Gott ist eine sehr schöne und beruhigende Antwort auf diese Fragen, gibt angesichts dieser Fragen Mut, Zuversicht und Hoffnung.

Aber wie gesagt, insbesondere diese Sache muss jeder für sich bewerten - Kirche/Gemeinde jedoch ist viel viel mehr als nur das! :)

(und ich hoffe ich schrecke nicht noch den Letzten mit dem langen Beitrag ab *gg* - aber er war mir an der Stelle ein Bedürfnis)

Geschrieben

Da setzt eine der intelektuelleren Kritiken an:

Die Relativitätstheorie beschreibt unser Universum erstaunlich genau, versagt aber genau an der Stelle wo das Universum seinen Anfang oder sein Ende (falls es das gibt) hat: Sie weist Singularitäten auf, Unendlichkeiten, nicht lösbare Gleichungen. Sie widerspricht sich dort quasi selbst. Wie also soll man sich das Universum und unsere Existenz erklären? Alles nur Zufall?

Ich denke, Gott ist eine sehr schöne und beruhigende Antwort auf diese Fragen, gibt angesichts dieser Fragen Mut, Zuversicht und Hoffnung.

Da wo der Verstand und das "Begreifen können" aufhört, da springt Gott in die Bresche... ein typisch menschliches Phänomen, der zum Überlebensinstinkt gehört. Denn Rätsel, auf die wir keine existentielle Antwort finden, bedrohen wiederum das Gefühl einer "sicheren" Existens.

Geschrieben

Grad wollt ichs dazu schreiben :-)

Hab mit der Kirche eigentlich auch nicht viel am Hut.

Meiner Meinung nach ist die Kirche soweit von der Realität entfernt wie der Mond von der Erde ^^

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