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Atomkraftwerke bzw. -energie


Was denkt ihr über Atomkraftenergie?  

26 Benutzer abgestimmt

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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Im Moment wird in der Politik ja wieder hitzig über den Ausstieg aus der Atomenergie diskutiert.

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Es hat ja alles so seine Vor- und seine Nachteile....

Was haltet ihr davon? Sollten weiterhin in Deutschland Atomkraftwerke betrieben werden, oder sollte lieber auf andere Alternativen zurückgegriffen werden, und wenn ja, auf welche???

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Ich persönlich bin eigenltich für Atomenergie. Denn wenn Deutschland alles einstellt, dann müssen wir auf jeden Fall Strom aus dem Ausland importieren und somit sind wir abhängig von anderen Ländern. Und weil Deutschland dann eben auch versorgt werden müsste, werden die im Ausland sicher noch mehr Atomkraftwerke bauen. Und wenns dann zu einem Unfall kommt, dann sind wir so oder so betroffen. Und aus dem Grund finde ich, könnte man die Atomkraftwerke auch direkt hier in Deutschland bauen, weil die Sicherheitsstandarts hier auf jeden Fall noch höher sind als irgendwo im Ausland. Somit wärs dann auf jeden Fall sicherer.

Zudem haben ja andere alternativen Engergiequellen ja teils auch Nachteile...gerade bei Wind oder Sonnenenergie ist man immer sehr vom Wetter abhängig. Was macht man, wenn kein Wind da ist oder die Sonne sich hinter Wolken versteckt?

Geschrieben

Ich bin gegen die Nutzung von Atomkraftwerken zur Gewinnung von Energie.

Die Vergangenheit hat bereits gezeigt was für Auswirkungen eine "Störung" haben kann, und man darf sich auch bei den deutschen Kraftwerken nicht in zu großer Sicherheit wiegen...

Der Ausstieg sollte wie von Rot-Grün vorgesehen nicht von heute auf morgen, sondern über mehrere Jahre hinweg geschehen, um den Ausfall der Werke kompensieren zu können, und das ist möglich, dafür geben die alternativen Energiequellen genug her.

Man baut zur Zeit auch verstärkt Off-Shore-Windräder, die den Vorteil haben dass sie die Landschaft, wie viele Gegner der Windenergie argumentieren, nicht so verunstalten. Ich persönlich finde es entlang der Autobahnen nicht so störend wenn da Windräder stehen, aber das sieht jemand der auf dem Land lebt womöglich schon wieder anders...

Naja ich hoffe jedenfalls dass am Atomausstieg langfristig festgehalten wird, und dass andere Länder früher oder später ebenfalls nachziehen.

Geschrieben

Bin klar dafür... Ist günstige Energie.. Strom kostet sowieso schon genug... wenns halt mal Bums macht dann that's Life... Btw haben wir aber hier mit die höchsten Sicherheitsstandards..

Geschrieben

Zur Windenenergie kann ich auch noch sagen, dass ich mal gehört habe, dass die Herstellung und Aufstellung eines Windrades MEHR Energie braucht, als sie selber hinterher überhaupt produzieren....ich meine, wenn das so ist, dann ist das alles totaler Quatsch.

Geschrieben
Zur Windenenergie kann ich auch noch sagen, dass ich mal gehört habe, dass die Herstellung und Aufstellung eines Windrades MEHR Energie braucht, als sie selber hinterher überhaupt produzieren....ich meine, wenn das so ist, dann ist das alles totaler Quatsch.

Wenn das wirklich so wäre würde man die Dinger sicher gar nicht erst aufstellen...ich kann mir das nicht so recht vorstellen...

Zumal auch Atomkraftwerke teuer sind im Aufbau und vor allem im Unterhalt/Wartung, um die Kostenvorteile der Werke mal etwas zu relativieren.

Geschrieben

Ich bin dagegen ... denn wenn so ein Ding mal hochgehen dann wars das ... hab gehört das eins in Bremerhaven steht .. und wenn das mal hoch gehen würde ... dan würden wir dennoch davon betroffen sein !

Nee das ist kein schöner Gedanke ! Es gibt sooooviele Alternativen der Stromgewinnung ... da muss man ned auch noch Atom haben !!!

Fuck Mr. Burns :besorgt:

Geschrieben
Ich bin dagegen ... denn wenn so ein Ding mal hochgehen dann wars das ...

Wenns in anderen Ländern hochgeht, dann wars das auch für uns! ;-) Und die werden sich ganz sicher nicht an diesem Atomausstiegsprojekt beteiligen. Dann lieber hier in Deutschland mit höherer Sicherheit als im AUsland, wo das kein Schwein interessiert.

Geschrieben

Naja als in Tchernobyl eins hoch ging wars das ja auch ned für uns !!! Das ist immer so ne Sache wieviel Leistung so ein Ding hat !

Bei einigen ja bei einigen nein ! Ist ja egal .. wenn eins hochgeht dann isses schlimm !!

Eine Windmühle kann umfallen .. das tötet höchstens nur ne Kuh !

Möööööh

Geschrieben

Naja...als das ist Tchernobyl passiert ist, durfte man hier doch auch keine Früchte von den Feldern mehr essen, der Sand in Sandkästen auf Spielplätzen wurde ausgetauscht, etc....

Geschrieben

Ja gut aber ich will mal sagen das ist noch minimaler Schaden... ich denke da jetzt eher an die Strahlungen wovon man Krebs oder gleich kaputte Haut von bekommt ... oder halt gleich TOD !!!

Jedenfalls fühle ich mich unwohl bei diesen Dingern ! Aber naja .. wenn der Sicherheitsstandard eingehalten wird ... sollte ja wohl eher nix passieren !!

Dennoch bin ich für die anderen Varianten !

Geschrieben
Naja...als das ist Tchernobyl passiert ist, durfte man hier doch auch keine Früchte von den Feldern mehr essen, der Sand in Sandkästen auf Spielplätzen wurde ausgetauscht, etc....

Das ist aber noch nix gegen einen Super-GAU direkt in Deutschland, da würden die Auwirkungen wesentlich höher sein...

Klar hast du schon recht grade im östlichen Europa sind die Sicherheitsstandards leider nicht so hoch wie hier, aber das ist wie ich finde kein Argument PRO Kraftwerke hier...besser Deutschland geht mit gutem Beispiel voran und schafft sie ab, andere Länder werden mit der Zeit schon nachziehen.

Geschrieben
Naja...als das ist Tchernobyl passiert ist, durfte man hier doch auch keine Früchte von den Feldern mehr essen, der Sand in Sandkästen auf Spielplätzen wurde ausgetauscht, etc....

Das ist aber noch nix gegen einen Super-GAU direkt in Deutschland, da würden die Auwirkungen wesentlich höher sein...

Klar hast du schon recht grade im östlichen Europa sind die Sicherheitsstandards leider nicht so hoch wie hier, aber das ist wie ich finde kein Argument PRO Kraftwerke hier...besser Deutschland geht mit gutem Beispiel voran und schafft sie ab, andere Länder werden mit der Zeit schon nachziehen.

Glaub kaum, dass andere Länder dann nachziehen werden. Wie soll das denn gehen? So viel Strom kann man gar nicht über alternative Energiequellen bekommen. Für die anderen, gerade östlichen Länder, ist dies einfach die billigste Methode um an Strom zu kommen, die werden sich das sicher nicht von irgendwelchen Ökofritzen kaputt machen lassen. *ggg*

Und wie gesagt, bei Wind und Sonnenquellen ist man halt immer auf diese Dingen angewiesen...was ist, wenns draußen dunkel ist und kein Wind da ist? :P

Geschrieben

Naja bei uns z.B am Hafen und das bei 30 meter Höhe ist immer Wind ! Also das wurde schon so konzipiert das sie immer was zu tun haben !

Geschrieben

Gegen Atomkraft !

Ich bin grundsätzlich gegen jeden Form der Energiegewinnung, die die nachfolgenden Generationen vor unlösbare Probleme stellt.

Die Endlagerung der radioaktiven Stoffe birgt große Gefahren, das Zeug strahlt noch 1000 ende Jahre !

Atomkraft ist eben nicht billiger als andere Energieerzeugung, da man die Kosten der Endlagerung oder der Atomtransporte natürlich hinzuzählen muß.

Außerdem wird Atomstrom immer teurer, da das Uran immer knapper wird ( daran schon mal gedacht ? ) - in ca. 50 Jahren wird es Uran so nicht mehr geben, warum also nicht jetzt dieses Ende vorhersehen und Alternativen beschreiten ? )

Die immer mehr zunehmende terroristische Gefahr sollte man auch nicht verharmlosen.

Ein Flugzeugabsturz auf ein Atomkraftwerkt könnte das Ende vieler Landstriche in der Bundesrepublik sein.

Millionen Menschen könnten sterben.

WENN etwas passieren sollte, dann gibt es ein Fiasko !

Wir reagieren schon bezüglich vieler Dinge immer erst dann, WENN etwas geschehen ist.

Immer dann wird gefragt, " warum erst etwas passieren mußte, bis endlich gehandelt wird ".

Ich hoffe sehr, dass genau diese Frage bezüglich des Atomstroms nie gestellt werden muß.

Unsere Alternativen sind:

Erneuerbare Energien und Energieeinsparung plus heimische Kohle.

Wenn man die regenerativen Energieerzeugungen weiter fördert und wir lernen, unsere Elektrogeräte nicht mehr auf " Stand-By " zu stellen, in der Wohnung/im Haus Licht nur dort einzuschalten, wo wir uns auch aufhalten und wenn man dann auch unseren Bevölkerungsrückgang betrachtet, sollte es möglich sein, ohne Atomstromimporte auszukommen.

Bitte jetzt auch keine Aufweichung des (Atom-) Kompromisses zwischen Rot-Grün und der Stromindustrie.

Nur wenn klar ist, dass ein gewisser Druck vorhanden ist, sich nach Alternativen der Stromgewinnung umzusehen, werden innovative Ideen den Markt erobern können.

Geschrieben

Ich bin dafür, solange es noch keine billigeren Möglichkeiten der Energiegewinnung gibt. Windkraft und Sonnenenergie reichen eben noch nicht und es kann ja auch nicht sein, dass wir ganz Deutschland mit Windrädern zupflastern. Und die Herstellung von Solarzellen ist immer noch zu teuer.

Ich wäre für kontrollierte Kernfusion, doch leider ist das noch net möglich. Wenn das irgendwann mal machbar ist, hätte Deutschland ausgesorgt, denn bei der Fusion entsteht wesentlich mehr Energie und es ist eine sauberere Angelegenheit.

Achja und mal ganz davon abgesehen, wie schlimm oder nicht schlimm AKWs sind, die Arbeitslosenzahl würde in Deutschland wieder steigen und die Franzosen meinetwegen bauen dann drei neue AKWs in Grenznähe und verkaufen den Strom dann nach Deutschland... Ist das die Lösung???

Geschrieben
Bin klar dafür... Ist günstige Energie.. Strom kostet sowieso schon genug... wenns halt mal Bums macht dann that's Life... Btw haben wir aber hier mit die höchsten Sicherheitsstandards..

Sehr naiv von Dir, sehr! Schau dir mal den Film Die Wolke an und spätestens dort wirst auch Du deine eigene Meinung ändern, wenn nicht, dann kann man auch nichts machen.

Fakt ist, was nützt uns Atomenergie, wenn wir nicht einmal selber wissen, wohin wir den "Abfall" entsorgen können? Solange es keine Alternativen dafür gibt, halte ich es für unangebracht darüber zu diskutieren, ob es gut ist oder nicht. Es hat gewiss Vorteile, aber die Nachteile überwiegen doch zusehends (siehe Abfall).

Noch zu Trancelady:

Windenergie ist für uns Süddeutsche eigentlich reine Geldverschwendung von Herr Trittin gewesen. M.E. lohnt sich das eher für die Küsten und für den Rest würde ich ganz einfach auf Solarenergie wechseln. Für mich ist dies die "billigste" und beste Lösung. Gäbe es keine Klimaerwärmung, wäre sie überflüssig (wir würden sonst auf einer Eiszeit zusteuern, die im Jahr 2030 den Höhepunkt erreich würde und bei Eiszeiten helfen auch keine Solarenergien. Anderseits würden wir uns wohl dann kaum auf Alternativen wechseln.), aber da wir uns in einer befinden wird sich dies für die Zukunft mehr Lohnen, als Atomenergie oder Windenergie.

@ShadowMP

Es ist wirklich so. Windenergie verbraucht mehr Energie, als sie es abwenden. Schau mal unter wikipedia :rockdahouse:

Geschrieben

Bin noch für die Atomenergie, ... könnte mich aber umentscheiden, wenn man Alternativen genannt werden ...

Sonnenenergie: Wirkungsgrad 16% ... 1m² ... habe wir in der Berufschule ausprobiert reicht nichtmal zum Betreiben einen Fön ... hahahahaha ...

Windenergie: Wie Trancelady schon sagt und das stimmt auch brauchen diese Dinger viel zu viel Eigenleistung .. fast mehr als sie abgeben ... das kommt, weil die Flüge zum anlaufen von Motoren betrieben werden, die eine enorme Leistung aufbrinegen müssen die der Wind nie zustandebringen würde ...

(Das merkt man vorallem wenn man an der Nordsee ist / oder auch hier in NRW ... da ist es ja stürmisch ... im Herbst ... nur sieht man manchmal Räder die sich nicht drehen... komisch;-))

... und natürlich der Offshore-Park ... nicht zu vergessen, der die Flora und Fauna des Meeres durch den Lärm und den Bauten sehr stark beeinträchtigt ...

Wasserenergie: Naja ... da müsste man aber viele Seen anlegen ... Wie z.B. das RWE Wasserwerk bei Wuppertal ... anschaffung denke ich viel zu teuer ... (zum betreiben der Generatoren ...)

naja ...

also wie gesagt, wenn es keine Alternativmöglichkeiten gibt, ... sollte man bei der Kernkraft bleiben ... auch wegen der Aghängigkeitssituation von anderen Ländern, was die Enegie angeht ...

nochmal am Rande ...

1986 Tchernobyl ... die Strahlung war ja zu der Zeit auch verhältnismäßig sehr hoch in Deutschland ... Wissenschaftler der Universität Köln stellten damals fest ... das nicht Tchernobyl allein das hätte verursachen können... nämlich im gleich zeitlichen Rahmen hatte auch das Atomkraftwerk bei Hamm (das ja schon stillgelegt wurde) komplikationen ! ! !

Geschrieben
Ich bin dagegen ... denn wenn so ein Ding mal hochgehen dann wars das ... hab gehört das eins in Bremerhaven steht .. und wenn das mal hoch gehen würde ... dan würden wir dennoch davon betroffen sein !

Nee das ist kein schöner Gedanke ! Es gibt sooooviele Alternativen der Stromgewinnung ... da muss man ned auch noch Atom haben !!!

...

Ja gut aber ich will mal sagen das ist noch minimaler Schaden... ich denke da jetzt eher an die Strahlungen wovon man Krebs oder gleich kaputte Haut von bekommt ... oder halt gleich TOD !!!

Jedenfalls fühle ich mich unwohl bei diesen Dingern ! Aber naja .. wenn der Sicherheitsstandard eingehalten wird ... sollte ja wohl eher nix passieren !!

Dennoch bin ich für die anderen Varianten !

sehe ich auch so

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hier mal ein Artikel der mir grad aktuell ins Auge gestochen ist und vielleicht zum Nachdenken anregt:

Bayerns Wildschweine strahlen noch immer

Die Folgen von Tschernobyl sind dramatisch – Zehntausende Tote gehören dazu. Wissenschaftler streiten über die Folgen durch die Katastrophe vor 20 Jahren freigesetzte Strahlungsdosis.

Die Spanne der geschätzten Todesfälle durch den Unfall von Tschernobyl ist groß: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die kernkraftfreundliche Internationale Atomenergie- Agentur (IAEA) schätzen die Zahl auf 4000 Menschen, die wegen des Unfalls bislang gestorben sind oder noch sterben könnten. Der von der Europaabgeordneten Rebecca Harms (Grüne) in Auftrag gegebene Torch-Report kommt auf 30.000 bis 60.000 Krebstodesfälle - ein Großteil davon in Europa außerhalb der Risikogebiete in der Sowjetunion. Die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) geht von noch weit höheren Zahlen aus, insbesondere für die Aufräumarbeiter.

Nach Angaben des Torch-Reports gelangte radioaktives Cäsium-137 aus Tschernobyl auf 40 Prozent der Fläche Europas. In Deutschland seien es sogar 44 Prozent. Die Autoren schätzten die gesamte weltweite Strahlenbelastung der Menschen durch Tschernobyl und errechneten daraus die Zahl der Krebstodesfälle - bis zu 60.000. Prof. Albrecht Kellerer, ehemaliger Direktor des Instituts für Strahlenbiologie am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg (Bayern), nennt den Bericht «vernünftig und objektiv».

Die Menschen in Deutschland haben laut Kellerer durch Tschernobyl im Durchschnitt insgesamt eine halbe Jahresdosis der natürlichen Strahlung erhalten. Von 40.000 Menschen, so schätzt Kellerer, könnte daher einer zusätzlich an Krebs sterben. Dies sei zwar im Vergleich zu den in dieser Gruppe ohnehin zu erwartenden 10.000 Krebstodesfällen verschwindend gering. «Andererseits entspräche die so errechnete Erhöhung unter den 82,5 Millionen Deutschen insgesamt immerhin mehr als 2000 zusätzlichen Krebstodesfällen», berichtet Kellerer und kritisiert die WHO: «Geringe Dosen unter ein Millisievert wurden im WHO-Bericht weggelassen.»

Niedrige Dosen umstritten

Einig sind sich die meisten Forscher darin, dass mehrere Dutzend Aufräumarbeiter direkt an akuter Strahlenerkrankung gestorben sind und weitere an Leukämie. Zudem gibt es Hinweise auf vermehrte Brustkrebsfälle in einigen stark betroffenen Gebieten der Sowjetunion. Unstrittig ist ein Anstieg der Erkrankungen an Schilddrüsenkrebs insbesondere bei damaligen Kindern in dieser Region. Ursache war vor allem radioaktives Jod aus der Milch belasteter Kühe. Dies zerfällt zwar relativ rasch, der Krebs aber kann Jahre und Jahrzehnte später ausbrechen. Kellerer verweist auf den erheblichen Verlust an Lebensqualität dieser Patienten: Nötig seien meist eine Operation und die lebenslange Einnahme von Hormonen.

Wissenschaftlich umstritten ist dagegen die Wirkung sehr geringer Strahlendosen. Die meisten Forscher gehen davon aus, dass jede noch so kleine Strahlendosis eine Auswirkung haben kann. Andererseits sind etwaige geringe Erhöhungen der Krebszahlen statistisch kaum zu erfassen, auch wegen der langen Latenzzeit bis zum Ausbruch der Krankheit. Ärzte können nicht erkennen, ob ein Krebs durch Strahlen ausgelöst wurde. Kellerer gibt zudem zu bedenken, dass nach Tschernobyl neu eingerichtete oder verbesserte Krebsregister mehr Fälle entdecken als frühere Systeme. Er geht davon aus, dass dies wenigstens teilweise die um 23 Prozent erhöhten Raten der gesamten Krebsfälle in besonders belasteten Gebieten von Weißrussland bedingt.

Verunsicherung und Fatalismus

Höhere Krebsraten bei Liquidatoren seien bisher nur für Leukämie (Blutkrebs) ermittelt, und auch das nur mit «beträchtlicher Unsicherheit», schreibt Kellerer im GSF-Sonderheft «Strahlung». Allerdings sinke die Lebenserwartung seit dem Niedergang der Sowjetunion bei den männlichen Einwohnern um mehrere Jahre. Gründe seien Alkoholmissbrauch, Aids, steigende Unfallzahlen und Selbsttötungen. Dies gelte verstärkt für die Liquidatoren. «Wenn dafür auch nur teilweise die durch Strahlenexposition motivierte Resignation verantwortlich ist, so übersteigt dieser Effekt die direkte Wirkung der Reaktorkatastrophe auf tragische Weise», schreibt Kellerer.

Eine mögliche Erhöhung der Krebstodesrate bei den Liquidatoren von zehn Prozent sei zwar bedauerlich hoch, sie rechtfertige jedoch nicht eine bis zum Fatalismus reichende Verunsicherung der Männer, meint Kellerer. Hauptursache der psychischen Auswirkungen sei die mangelhafte Information gewesen. «Das Versagen der Risikokommunikation wird zum größten Risiko.»

Wildschweine verstrahlt

Laut Torch-Bericht gibt es auch bei Grauem Star und Herz- Kreislauf-Erkrankungen einen Anstieg. «Die gesamten Folgen des Unfalls von Tschernobyl wird man niemals feststellen können. Jedoch ist 20 Jahre nach der Katastrophe klar, dass sie weitaus gravierender sind, als offizielle Schätzungen vorgeben», schreiben die Autoren.

Nach Auskunft des Bundesamtes für Strahlenschutz überschreitet beispielsweise der Wert von radioaktivem Cäsium bei Wildschweinen im Bayerischen Wald den EU-Grenzwert weiterhin um ein Vielfaches. Es rät: Wer seine Strahlenbelastung so gering wie möglich halten möchte, sollte auch heute noch auf den Verzehr von vergleichsweise hoch kontaminierten Pilzen und Wild etwa aus dem Bayerischen Wald verzichten.

Quelle: Netzeitung

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