Pauli will Ehen auf sieben Jahre befristen Die Ehe-Pläne der Fürther Landrätin Gabriele Pauli stoßen in Bayern auf großen Widerstand. "Das sei völlig absurd", sagte die bayerische Justizministerin Beate Merk und die katholische Kirche warnte vor einem "Zerreden der Institution Ehe". Pauli hatte mit einem unkonventinellen Vorschlag für Furore gesorgt. Die CSU-Rebellin Gabriele Pauli will die Ehen künftig auf sieben Jahre befristen. Wenn „Ehen nach sieben Jahren auslaufen“ würden, könnten sich die Partner ohne großen Scheidungsaufwand trennen, sagte die Kandidatin für den CSU-Vorsitz bei der Vorstellung ihres Programms in München. Die Partner könnten dann aber auch „aktiv Ja sagen zu einer Verlängerung“.„Das ist vielleicht ein Gedanke, an den man sich gewöhnen muss“, sagte Pauli. Aber „vielleicht lebt man außerhalb der Ehe besser“. Jede zweite Ehe werde geschieden, und viele Ehepartner blieben nur noch aus Angst vor Trennung, finanzieller Abhängigkeit oder wegen Steuervorteilen zusammen. Aber nur die Liebe dürfe zählen.Das CSU-Programm gehe von einem Ideal aus. „Für mich ist die Familie eine andere Art von Konstruktion als für die CSU“, sagte Pauli. Der Staat dürfe nicht regeln, wie Menschen zusammenlebten. Das Ehegattensplitting sollte durch ein Familiensplitting ersetzt werden. Die 50-Jährige Fürther Landrätin ist selbst geschieden und alleinerziehende Mutter. In ihrer Kandidatur für den CSU-Vorsitz sieht Pauli ein Zeichen für mehr Wahrhaftigkeit in der Politik. Sie wolle ein Signal geben, dass Politik wahrhaftiger und glaubhafter werden solle, sagte Pauli. Zugleich kritisierte sie, dass die CSU in letzter Zeit viele Bürger abgeschreckt habe. Auch gegen das neue CSU-Programm wandte sich Pauli. Darin stehe, der Mensch sei unvollkommen. Solange Politiker so dächten, dass es diesen unvollkommenen Bürger gebe, suggerierten sie, dass sie ihn nicht ernst nähmen, erklärte Pauli dazu. Die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) und Parteifreundin von Pauli hat die Ehe-Vorstöße als "völlig absurd" bezeichnet. Eine Ehe auf Zeit indiskutabel", sagte Merk. Diese Forderung widerspriche "diametral den Grundsätzen der CSU", betonte die Justizministerin. Die Ehe sei auf ein lebenslanges Füreinander-Dasein ausgerichtet. "Dass es Ehen gibt, die vorher zerbrechen, ist traurig, aber keinesfalls der Normalzustand", kritisierte Merk den Vorstoß von Pauli. Die katholische Kirche in Bayern hat vor einem „Zerreden“ der Institution Ehe gewarnt. Dazu sei die Ehe „eine viel zu wichtige und zu kostbare Einrichtung“, sagte Sprecher Winfried Röhmel vom Erzbistum München-Freising zu der Forderung. „Ein Eheabschluss auf Zeit ist ein Widerspruch in sich, weil niemand eine Ehe eingeht, um sich eines Tages wieder zu trennen“, sagte Röhmel. Quelle : AOL News